Am 3. Oktober habe ich meine Tür zur Burgenblogger-Wohnung geöffnet. Fast 40 Kinder (inklusive der eigenen) kamen zur Burg Sooneck. Dort habe ich ihnen gezeigt, wie die Menschen früher auf einer Burg gelebt haben und wie ich heute dort lebe. Hier sind ein paar Impressionen des Tages und ein Video.
Die Ritter und die Kinder
Die Tempelritter der Komthurey Heimbach (siehe oben) kamen zur Sooneck, um ein bisschen “Mittelalterstimmung” zu verbreiten. Sie haben die Kids zur Burg begleitet, die Kinder durften mal die Waffen angucken und sogar festhalten. Dem ein oder anderen waren die grimmen Recken nicht ganz geheuer. Aber da waren ja noch Mama und Papa da, um die Laune wieder zu heben.
Schreiben: Damals und heute
Ein Ausstellungsstück in der Burg Sooneck ist ein altes Schreibset von ca. 1850. Das zeigt Burgführer Jens Gust gerne mit den Worten “Das ist so eine Art Laptop von früher”. Der funktionierte noch mit Gänsekiel, Tintenfass und Löschsand. Unten in meiner Wohnung konnte ich den Kindern dann zeigen, wie ein Schreiberling heute arbeitet: Mit ganz modernem Laptop, Kamera und Smartphone. So verbinden sich Vergangenheit und Gegenwart manchmal auf ganz wunderbare Weise miteinander.
Der Maus-Schild
Unter kundiger Anleitung der Kulturpädagogen der GDKE konnten sich die Kids am Nachmittag ihren eigenen Ritterschild basteln, als Andenken an diesen Tag. Es war schön zu sehen, wie die Kinder schon da angefangen haben, die Eindrücke des Tages zu verarbeiten.
Ein paar orientierten sich an dem, was sie bei den Tempelrittern im Hof gesehen hatten und malten rote Kreuze auf ihren Schild. Andere stellten die Verbindung zur Sendung mit der Maus her, von der die Idee zum Türöffner-Tag stammt. Und schließlich gab es noch die Eigenkreationen. Wie der Junge, der seine drei Kaninchen als Wappen auf dem Schild verewigte. Der furchteinflößende “Orden der flauschigen Langohren” wird sicher noch von sich reden machen ;)
Kein Tag wie jeder andere
Besonders schöne Momente hatten wir mit den Kindern von Flüchtlingsfamilien aus Oberwesel und Umgebung. Ich hatte die Flüchtlingshilfe St. Goar-Oberwesel gefragt, ob sie nicht mit ein paar Kindern zu dem Tag kommen möchten. Und sie kamen. Die Kinder waren zwischen 6 und 13 Jahren alt. Obwohl viele von ihnen die Sprache noch lernen, haben sie toll mitgemischt. Ein paar haben sich sogar vor die Kamera getraut und sich interviewen lassen. Oder sie haben selbst Fragen gestellt, auch wenn es schwierig war. Auch beim Schilde basteln waren sie mit großem Eifer dabei, sehr darauf bedacht, alles richtig zu machen. Das passt meiner Meinung nach ganz wunderbar zum Türöffner-Tag, wenn sich Einblicke in andere Lebenswelten auftun. Für beide Seiten.
Tom Neumann hat für die Rhein-Zeitung ein Video von der Veranstaltung gemacht.
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