Die Burg Sooneck ist in vielerlei Hinsicht ein Geheimtipp unter den Mittelrheinburgen. Allzuoft steht sie im Schatten der benachbarten Festen Rheinstein und Reichenstein. Auch, wenn es ums Heiraten geht. Dabei ist die kleine, heimelige Burg mit ihren vielen Rosen doch so romantisch. Und außerdem hat sie den Burgenblogger, der Hochzeitsgesellschaften in der Not zur Seite steht.
Melanie und Semih Pektas aus Stromberg haben die Ehre, das erste “Burgenblogger-Brautpaar” zu sein. Sie haben sich im Rittersaal der Burg von Ulla Büttner, der Standesbeamtin der Verbandesgemeinde Rhein-Nahe, trauen lassen. Als sich die kleine Hochzeitsgesellschaft in der Burgschänke bei Frau Collerius noch zu einem Sektempfang trifft, bemerke ich sie auch. Schnell eile ich aus meiner Wohnung, um das Brautpaar kennenzulernen.
Rund ein Dutzend Trauungen macht Ulla Büttner im Jahr auf der Burg. Getraut wird im Rittersaal in der Kernburg, auch wenn Büttner den manchmal zu martialisch findet „mit den ganzen Waffen“. Gerne würde sie auch einen der kleineren Räume im Untergeschoss oder den Speisesaal nutzen. Insgesamt schließt Büttner etwa 140 Ehen pro Jahr. Neben der Sooneck sind auch Trauungen in Bacharach auf Burg Stahleck, im Münzturm und in der Wernerkapelle möglich. Und natürlich auf den Burgen Reichenstein und Rheinstein. Bei der Konkurrenz hat es die Sooneck leider manchmal schwer. Zu Unrecht, findet Büttner: “Die Sooneck ist eine richtige Dornröschenburg. Wer ein bisschen was heimeliges sucht, ist hier genau richtig.”
Das sehen auch Melanie und Semih so. “Die Burg ist klein und schnuckelig. Genau wie wir”, sagt die Braut gutgelaunt. Sie stört auch der Steinbruch nicht, der für viele Paare der Grund ist, sich dann doch für eine andere Örtlichkeit zu entscheiden. Denen entgeht dafür das herrliche Rheinpanorama von der Aussichtsterrasse, vor dem sich Melanie und Semih jetzt für Hochzeitsfotos aufstellen. Dann allerdings kommt der Regen und die Fotosession muss beendet werden. Halt, der Burgenblogger braucht doch auch noch ein Bild!
Zum Glück ist schnell ein Schirm für die Braut organisiert. So bekomme ich auch noch mein Foto. Keine Sekunde zu früh, denn nur Augenblicke später kommt mal wieder einer dieser unwetterartigen Regengüsse runter. Schnell stellen wir uns unter dem Torbogen unter, der Südturm und Burghof miteinander verbindet. Zehn Minuten später ist zwar alles vorbei, dafür steht die Burg jetzt unter Wasser. Zum Glück ist der Burgenblogger zur Stelle. Ich schließe den Südturm auf, damit Melanie nach oben gehen kann, ohne sich ihr Brautkleid komplett zu ruinieren.
Anschließend betätige ich mich noch als Chauffeur. Nach dem Regen ist der Weg runter zum Parkplatz, wo die Gäste ihre Autos stehen haben, doch etwas unwirtlich. Also fahre ich die Eltern der Braut kurzerhand mit meinem Burgenbloggermobil runter. Happy End für die Hochzeit. Und sicherlich auch für Melanie und Semih, denen ich hiermit noch mal alles Gute wünsche.
Paare, die auf Burg Sooneck heiraten wollen, bekommen alle Informationen bei Standesbeamtin Ulla Büttner.
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