Grüß Gott, die Pfalz! – Burg Pfalzgrafenstein wieder geöffnet

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Aufräumarbeiten: Heinrich Jung und Petra Herberich befreien den Weg zur Pfalzgrafenstein von Algen, Schlamm und Steinen.

Endlich! Nach 33 langen Tagen kann die Burg Pfalzgrafenstein wieder geöffnet werden. Dass die Burg den ganzen Juni wegen Hochwassers geschlossen werden musste, hat es noch nie gegeben. Das bedeutet nicht nur für “die Pfalz” ein deutliches Minus bei den Besucherzahlen.

Vier Wochen lang war die Insel überspült. Das hinterlässt Spuren.

Mit nigelnagelneuem Gerät rücken Heinrich Jung und Petra Herberich auf der Burg Pfalzgrafenstein an. Stolz präsentiert Jung eine neue, noch glänzende Schubkarre, die er extra für die Aufräumarbeiten auf die Felsinsel vor Kaub geschafft hat. Am 29. Mai hatte die Burg das letzte Mal für Besucher geöffnet. Dann stieg der Rhein über die magische Grenze von 4,10 Metern. Ab dieser Marke werden keine Besucher mehr auf die Insel gelassen. Und so sollte es für die nächsten vier Wochen bleiben. Die ständigen Regenfälle auch im Süden Deutschlands hielten den Rheinpegel dauerhaft hoch. Das war auch für Jung und Herberich, die beide seit rund 20 Jahren auf der Pfalz arbeiten, eine neue Erfahrung.

So sah es lange Zeit an der Pfalzgrafenstein aus.
So sah es lange Zeit an der Pfalzgrafenstein aus.

Normalerweise wären rund 3.000 Besucher im Juni auf die Burg gekommen, schätzt Jung. Die fehlen nun in der Statistik. Und nicht nur da: Dem Kauber Fährbetrieb sind dadurch die Einnahmen eines Monats von den Überfahrten zur Insel verloren gegangen. Bis zu 15.000 Euro könnten das sein, schätzt einer der Fährmänner. Auch im Blüchermuseum in Kaub war ein deutlicher Rückgang zu spüren: Viele Besucher nutzen ein Kombiticket für Burg und Museum. Aufholen lässt sich dieser Rückgang sicher nicht mehr. Aber immerhin kann jetzt der normale Betrieb wieder aufgenommen werden.

Am Algenrand zeigt, wie hoch das Wasser stand.
Am Algenrand zeigt, wie hoch das Wasser stand.

Doch zunächst müssen Petra Herberich und Heinrich Jung aufräumen. Über der Insel liegt ein fischiger Geruch. Sediment und Algen haben sich überall abgesetzt, es ist dementsprechend rutschig. Der Schlamm steht etwa zehn Zentimeter hoch auf dem Weg. Strahler, die die Burg des Nachts erleuchten, müssen poliert werden. An anderer Stelle hat die Strömung einen Teil des Ufers abgetragen, dort liegt ein Stromkabel frei. Immerhin: Bis in den Burghof ist das Wasser nicht eingedrungen. Das war zuletzt im Sommer 2013 der Fall. Aber auch das hätte die Pfalzgrafenstein ausgehalten, sagt Heinrich Jung gelassen. “Die Burg steht hier schon über 700 Jahre. Die hat schon ganz andere Sachen erlebt.” Ab Samstag, 2. Juli, können nun die Besucher wieder die einmalige Burg mitten im Strom erleben. 

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