Von einem, der herzog – und wieder wegwill. Herr P.*, ein erfolgreicher Manager, verliebte sich in die Landschaft am Mittelrhein und in ein altes Haus. Doch dann fand er: manchmal kauzige Nachbarn, schlechten Internet- und Handyempfang, eine schwächelnde rechte Rheinseite. Er vermisst gepflegte Gastlichkeit und spricht dennoch vom „Asset des Mittelrheins“.
Herr P. ist ein angenehmer Gastgeber. Der Mann ist freiberuflich tätig, hat ein erfolgreiches Berufsleben hinter sich. Er nimmt sich geduldig drei Stunden Zeit für den Gast. Es ist schön hier in dem Haus in einem kleinen Höhendorf auf der rechten Rheinseite. Dielen aus belgischer Mooreiche, Fliesen aus Italien. Im Lesezimmer kredenzt er Kaffee. Ein Artikel in der FAZ hat Herrn P. bewogen, über das Mittelrheintal zu reden. Er spricht sehr offen. Und will deshalb unerkannt bleiben. Teil 1 einer Serie. Gesucht wird noch einer, der zurückkam. Protokoll eines zunehmend Frustrierten:
„Vor neun Jahren bin ich hier hergezogen, weil ich mich von der Schönheit der Landschaft und der Schönheit dieses Hauses habe beeindrucken lassen. Aber ich habe die Infrastruktur falsch eingeschätzt. Man kommt von hier kaum auf die andere Rheinseite. Und es gibt noch einen Grund, warum ich jetzt wegziehen will. Das hat auch mit der Mentalität zu tun.
Ein Immobilienexperte erzählte mir, das Gebiet um St. Goarshausen, wo viele Häuser an der Bahnlinie leer stehen, werde in seiner Branche mittlerweile als „tote Zone“ bezeichnet. Das hängt wohl stark mit dem Bahnlärm zusammen, aber natürlich auch mit der Frage: „Welches Entree haben Sie, wenn Sie hierhin ziehen?“ Man ist mir sehr zu Anfang reserviert begegnet. Normalerweise macht mir das gar nichts, ich bin oft umgezogen und habe in vielen Regionen Deutschlands gelebt. Aber das klang hier so nach dem Motto: „Wir wollen hier für uns bleiben. Das unser Dorf. Leute von außerhalb mögen wir nicht.“
Es gibt auch einen Höhenunterschied am Rhein zwischen oben und unten. Unten am Rheinufer wohnt zum Teil ein anderer Menschenschlag als hier oben auf der Höhe. Da kennt jeder jeden, aber man bleibt unter sich. Wenn Sie mal schauen, welche Namen hier existieren, da begegnen Ihnen oft die immer gleichen fünf, sechs Familiennamen. Daran erkennt man, dass das hier immer ein sehr abgeschlossener Bereich war.
Leerstand, Gastronomie und Mentalität stören den Manager
Der Mittelrhein hat ein Asset, das viele andere Regionen nicht haben: Das ist seine einzigartige Kultur- und Naturlandschaft. Aber man müsste sie viel mehr mit einem hochwertigen Tourismus verbinden. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich könnte hierhin keine Geschäftsleute einladen. Ich wüsste nicht, wo ich mit denen bleiben sollte. Die müsste ich dann auf der anderen Rheinseite in der Schönburg oder auf Burg Rheinfels unterbringen, die sind klasse. Aber da kommen wir ja abends nicht mehr hin ohne Brücke, es ist lästig und umständlich mit der Fähre. Nennen Sie mir ein hochwertiges Hotel für Geschäftsleute auf der rechten Rheinseite! Die Krone in Assmanshausen vielleicht noch. Wenn ich mir das aus Unternehmersicht angucke, denke ich: Hier muss etwas passieren. Für die ganze Region Mittelrhein muss ein Plan her. Da müssen Leuchtturmprojekte entstehen, die andere mitziehen.
Wenn jemand hier her ziehen will, würde ich ihm empfehlen, sich das sehr sorgfältig zu überlegen. Kommen wir mal zu den Fakten: Hier ist ein ganz langsames Internet und ganz schwacher Handyempfang. Eines der extremsten Defizite ist, dass es hier keine Brücke über den Rhein gibt. Über 80 Kilometer keine Brücke! Und dafür immer wieder sehr lästige Dauerbaustellen auf der B42. Dabei gibt es ja sogar einen Brückenentwurf, der vom Welterbe-Komitee akzeptiert wurde. Das bedeutet: Dies hier ist nicht Dresden, es würde keine Waldschlößchenbrücke sein, die den Unesco-Status gefährdet. Eine Brücke würde einfach den Austausch zwischen den beiden Rheinseiten erleichtern. Mir hat mal einer gesagt, er hätte mehr Kontakt zu den Leuten in Mallorca, als zu denen auf der anderen Rheinseite.
Und jetzt kommt noch etwas ganz Entscheidendes dazu: Die rechte Seite ist meines Erachtens schwach gegenüber der linken Rheinseite. Linksrheinisch haben Sie Orte wie St. Goar, Bacharach, Oberwesel, alles sehr schöne Städtchen. Und das, obwohl diese Orte nicht mal auf der Sonnenseite liegen. Wenn Sie mal im November hier wären, dann würden Sie sehen, dass da unten nur Schatten ist. Das ist hier anders. Hier ist eigentlich die Sonnenseite. Aber die Orte sind hier zurückgeblieben gegenüber der linken Rheinseite.
Dramatische Unterschiede zwischen Sommer und Winter, Ufer und Höhenorten und rechts- und linksrheinischer Seite
Im Winter ist es hier dramatisch öde. Im November schließen die meisten Restaurants. Das ist auch ein Zeichen, dass die Menschen, die hier leben, die meisten Angebote gar nicht nutzen. Wenn keiner mehr von auswärts kommt, klappt man hier die Bürgersteige hoch.
Schauen Sie sich mal die Gegenden an, die mit dem Mittelrheintal vergleichbar sind. Da ist die Wachau in Österreich, landschaftlich auch wunderschön. Und da ist der Rheingau. Beide Regionen sind gastronomisch top. Hier kriegen sie es bisher nicht hin. Da eröffnet mal einer eine Weinstube. Dann pflastert er den Hof mit Verbundpflastersteinen – und stellt Plastikstühle hin. Das fasst man nicht. Meine Güte, Leute, habt ihr mal was von dem Begriff Ästhetik gehört?
Das Ambiente ist oft wirklich aus den Siebziger Jahren. Ich habe mal einer Wirtin gesagt, dass ich lieber nicht in ihrer Bahnhofshalle sitzen möchte. Aber das ist ja auch kein Retro. Es ist tatsächlich so, wie in dem FAZ-Artikel steht: Sie kommen in eine Gaststätte und dann hängt am Eingang in einem verrosteten Kasten mit einer beschlagenen Glasscheibe irgendeine vergilbte Speisekarte. Mancherorts denken Sie, Sie sind in dem Film Drei Mann einen Boot aus Heinz-Erhard-Zeiten gelandet. Aber die echte Weinseligkeit, die ja noch ihren Charme hätte, die finden Sie kaum noch hier. Sie finden nur noch die Reste aus dieser Zeit, aber diese gepflegte Gemütlichkeit fehlt.
Nehmen Sie doch die Loreley zum Beispiel. Einer der berühmtesten Orte Deutschlands. Daraus könnte man richtig etwas machen, im Sinne eines Leuchtturmprojekts. Da war ja immer wieder die Rede von einem geplanten Vier-Sterne-Hotel – aber so etwas kriegen Sie hier nicht schnell durch. Ich könnte mir ein großes Projekt sehr gut vorstellen. Aber dafür muss man natürlich internationale Investoren haben und auch international vermarkten. Wenn Sie aber oben von der Loreley runtergucken, sehen Sie nur Wohnmobile in St. Goar. Die ganze Rheinfront ist vollgepflastert mit Campingwägen. Und Camping ist nun mal kein hochwertiger Tourismus.
Aber es ist ja nicht so, dass überhaupt nichts passiert. Ich bin zum Beispiel positiv überrascht, wie sich das Open-Air-Gelände an der Loreley entwickelt hat. Da waren im letzten Jahr die Berliner Philharmoniker da und einige hochwertige Künstler. Meinen Besuchern zeige ich immer den Loreleyfelsen, die Ausblicke ins Rheintal. Schöne Ecken gibt es auch in Kaub, das Blüchermuseum, den Weg auf der Mauer, die neue Jugendherberge. Auch der Weg zur Burg durch die Weinberge ist wunderbar. Da gibt es spektakuläre Blicke. Man kann das nicht alles schlecht reden. Um einen hochwertigen Tourismus aufzubauen, müsste man die Region als Ganzes vermarkten. Die Landschaft, die Burgen, das alles muss ein Gesamtensemble sein.
Es tut sich viel Positives. Aber man muss hier etwas aufrütteln.
Ich glaube, man muss hier etwas aufrütteln. Die Leute müssen begreifen, was sie hier haben. Das ist jetzt eben die Frage: Wie feedbackresistent sind die Leute hier in der Gegend?
Für mich ist das jetzt eine Abwägung: Auf der Plusseite des Mittelrheintals steht für mich die Landschaft, das Wetter. Auf der Minusseite steht leider mehr. Ich habe einen Fehler gemacht: Ich habe die Mentalität der Menschen und die Infrastruktur in der Gegend nicht abgeklopft. Ich habe kaum noch Hoffnung, dass hier auf absehbare Zeit etwas richtig in Gang kommt. Ich wende mich jetzt wohl ab, suche eine Alternative. Irgendwo näher an Koblenz, Wiesbaden oder Frankfurt. Dabei würde ich gerne hier in der Region bleiben. Landschaftlich gefällt es mir hier ja wirklich sehr gut. Wenn jemand wie ich, der hierher gekommen ist, wieder weggeht, dann ist das auch ein Zeichen von Frustration. Manchmal hat man das Gefühl, dies ist wirklich: In the middle of nowhere.
*Name geändert
Hier sollen Stimmen von Menschen am Mittelrhein zu Wort kommen. Leute, die bisher ungehört blieben. Nun suche ich einen Heimkehrer. Einen, der auszog in die Welt und gerne wieder zurückkam. Da gibt es sicher auch viele. Wo sind sie?
139 Kommentare
Lieber Herr P., gerne dürfen Sie Ihre Gäste bei uns im neuen #Hotel Im Schulhaus in Lorch unterbringen. Wahrscheinlich ist Ihnen bei Ihrer Recherche entgangen, dass es Dank einer mutigen Investorin (aus Lorch) seit April 2013 ein modernes Hotel***S in Lorch gibt. Gerne lade ich Sie einmal ein, das Haus kennen zulernen. Einen ersten Eindruck können Sie sich gerne über unsere Website http://www.hotel-im-schhulhaus.com verschaffen! Viele Grüße aus dem schönen Lorch Susanne Röntgen-Müsel
das ist ein schönes Haus, leider ist der Link defekt, hier nochmal deshalb, zur Unterstützung http://www.hotel-im-schulhaus.com/
Hübsch. Würde ich glatt mal testen wollen …
Sehr gerne! Nur zu! Viele Grüße aus dem schönen Lorch
Ja, steht auf meiner „Hotel-Test-Liste“ .. :) Außerdem habe ich einigen netten Niederheimbachern drüben ein Wiederkommen versprochen.
Dieser „feine Pinkel“ scheint ja ganz besondere Wünsche zu haben, die auf die meisten Regionen nicht zutreffen dürften. Was möchte er denn? Ein authentisches Leben oder ein Schickimicki-Ambiente? Dass jede Region die eigenen Wünsche befriedigen muss und sich nach den jeweiligen Vorlieben zu richten hat, um ein Leben im höchstmöglicher Bequemlichkeit zu bieten?
Dass die Einheimischen generell abweisend gegenüber zugezogenen Fremden sind, wage ich zu bezweifeln. Wohl eher liegt es an seinem Berufsstand und entsprechender Attitüde. Hier in der Region kann ich Ähnliches beobachten, gerade in der Gegend um den Starnberger See. Auch hier sprechen die urbayerischen Einheimischen mitunter sehr abfällig von den „Zuagroasten“, wie man hier sagt. Das bayerische Oberland, eine Gegend, die schon lange gut von Tourismus, Kuren, usw. lebt, die stellenweise aber darunter leidet und an Identität zu verlieren droht. Da wird die Landschaft mit Luxushotels, noblen Restaurants und Wellness-Oasen zugepflanzt, was zwar kurzfristig Geld in die Kassen spült, mittelfristig aber schadet. So werden alte Dörfer und Städte nun zu reinen Vororten von München, dazu das freche Auftreten von Zugezogenen. Manche dieser Klagen muten ja wie Satire an, wie Beschwerden über das Läuten von Kirchenglocken und Hahnenkrähen. Aus diesem Grund wurde von ein paar Jahren der Krampuslauf in Wolfratshausen abgesagt, was zu massiver Empörung der Einheimischen sorgte, weswegen der Bürgermeister dann kleinlaut zurück ruderte.
Das Mittelrheintal steht nun also vor der Aufgabe, sich einerseits weiter zu entwickeln, dabei aber die eigene Identität nicht zu verlieren. Wobei es diese mittelrheinische Identität ja ohnehin nicht gibt und sich diese nicht aufgrund des Weltkulturerbes mal eben konstruieren lässt. Meine Erfahrung war, dass sie sich in erster Linie als Hunsrücker, Koblenzer, usw. sehen, oder ganz allgemein als Rheinländer. So wichtig es also ist, dass die Region ihr angestaubtes Image abstreift und weg kommt vom Muff der 60er und 70er, so falsch ist es, nun nur auf „hochwertige Hotels für Geschäftsleute“ zu setzen. Ein abgehobenes, vor allem auf Status und Prestige („Dielen aus belgischer Mooreiche, Fliesen aus Italien“) bedachtes Klientel sollte nie der Maßstab sein.
Sie sprechen mir aus dem Herzen…sehr guter fundierter Kommentar
Liebe Leserschaft,
auf Wunsch mehrerer Kommentierenden werde ich Beiträge, die sich nicht auf den hier veröffentlichten Text beziehen, löschen. Es läuft ja doch a bisserl arg aus dem Ruder hier. Eines ist gewiss: der Herr P. existiert, unter anderem Namen freilich, und ich kann seinen Wunsch nach Anonymisierung nun nur noch besser verstehen.
Einen geruhsamen Abend,
Jessica Schober
Zensur?!
Das ging ja schnell. Eben waren es noch 134 Kommentare – und plötzlich sind es nur noch 128. Da werden wohl unliebsame Kritiker gelöscht.
Es würde mich schon mal interessieren, was gelöscht wurde und warum.
Aber wahrscheinlich wird meine Anfrage auch gleich gelöscht.
auf meinen Wunsch hin, den ich eben per Email äußerte, wurde ein böswilliger Kommentar einer Tanja ( und alle darauf folgenden) mit sehr persönlichen Angaben zu meiner Person und Lebensumständen, welche nichts mit dem Thema hier zu tun haben, gelöscht. Vielen herzlichen Dank an Frau Schober!
Zensur?? Keine unliebsamen Kritiken, sondern Internetmobbing-Beiträge wurden jetzt richtigerweise gelöscht, wie ich sehe.
@Michael:
Es wurde Cybermobbing in Reinform gelöscht. Danke dafür – und es wurde auch höchste Zeit. Der Inhalt dürfte durchaus justiziabel gewesen sein. Eine Person wurde mit Klarnamen und persönlichen Lebensumständen öffentlich an den Pranger gestellt und der Lächerlichkeit preisgegeben.
Bösartige Kommentare zu dieser Löschaktion kann man sich also bitte schenken, danke.
Ich hatte bereits gestern um Löschung gebeten, weil so etwas einfach absolut widerlich, abstoßend und menschenverachtend ist.
Danke für die Info. Mobbing brauchen wir hier nicht.
@Jonas:
Wenn jemand mit Klarnamen, Nennung des Wohnortes und der Verächtlichmachung seiner Lebensumstände in den Dreck gezogen wird, dann hat das Löschen eines solchen Pamphlets mit einer „Reichsschrifttumskammer“ so überhaupt nichts zu tun.
Im Gegenteil: Dann ist das Entfernen eines solchen Beitrags ein zwingendes moralisches und menschliches Gebot.
Ich bitte herzlich darum, dass auch Sie das einsehen.
Alles klar. Hab’s jetzt auch mitgekriegt. Thanx
Ich finde die Zurückhaltung von Frau Schober, was die Blog-Kommentare betrifft, als einzig richtige, adäquate Haltung. Mit „Kritikresistenz“ hat das nicht das Geringste zu tun.
Die Polemik, die Beleidigungen (Schweigen der Lämmer / Edel-Praktikantin / Nachwuchsjounalistin – könnte endlos fortgesetzt werden), die Anfeindungen – ja sogar noch Betrugsunterstellungen: „Herr P. existiert gar nicht“ und die zumeist destruktiven Kritiken und Vorwürfe lassen doch tief in die Seelen der Schreiber blicken!
Sich hierauf einzulassen, würde für Frau Schober nur „…zu einem Spiel, das nimmer mehr wird ruh’n“, wie es so schön in einer Zeile heißt.
Ich hoffe, sie bleibt bei ihrer Haltung und macht ihre Arbeit ganz einfach weiter wie bisher. Wie man sieht, hat sie ja im Tal schon mehr in Bewegung gesetzt als mancher Kommentator/in hier (von denen möglicherweise einige sie nur zu gern scheitern sehen würden).
Danke, wurde Zeit, dass mal jemand einen vernünftigen Kommentar schreibt. Dieses Blog hat leider eine äußerst unangenehme Dynamik entwickelt.
Wir sollten vielleicht auch erwähnen dass die Loreley nun einige Millionen aus Bundesmitteln erhalten wird. Ich persönlich sehe hier einen Zusammenhang zu Siffgate und Debatten im Landtag in Mainz, angestoßen durch einen Artikel hier mit ebenfalls einem Interview, welches ebenfalls kontrovers aufgenommen wurde. Passt schon.
@Rudi
dito!
@Heike
Tatsächlich? Wußte ich noch nicht. Das ist doch schon ein wunderbarer Erfolg und durchaus eines hohen Lobes an die Burgenbloggerin wert!
Es war wohl schon länger in Planung, seit 2014, so fand ich eben, aber noch nicht entschieden ob die Loreley dabei ist im Topf von Fördergeldern für Weltkulturerbe-Stätten. Jetzt, seit dem 15.7. ist es spruchreif. Es kann also nicht allein auf das Konto von Siffgate gehen, aber wir können durchaus fragen ob Siffgate ein Zünglein an der Waage war.
Danke für die Info – das relativiert natürlich. Aber eventuell Zünglein an der Waage gewesen zu sein ist auch nicht schlecht. Freu mich für’s Tal!
Wie schreibt die Rhein-Zeitung in schönster Eigen-PR am 7.5.15 über die Burgenbloggerin: „‚Kein Tag ohne Zeile‘, steht auf Lateinisch auf ihrem Laptop.“
Jetzt müsste man sagen: Das Schweigen der Lämmer.
Wieder hundert Kommentare zu einem Artikel und die Reaktion erinnert doch sehr ans DDR-Politbüro.
@ Jonas
Die ganze Aktion erscheint mir auch recht halbherzig. Man stößt etwas an, hat eine Zeit lang die Aufmerksamkeit der Medien und lässt es ins Leere laufen.
Da hat sich die Rhein-Zeitung gedacht, sie holen sich eine tolle Nachwuchsjournalistin von der renommierten Münchner Journalistenschule, und bekommen hat sie eine Edel-Praktikantin für 6 Monate, die feudal auf einer Burg leben darf. Da kann man den Abstieg der Printmedien live miterleben. Aber wahrscheinlich kommt der nächsten Artikel schon von der Hallertauer Hopfenernte.
Mittlerweile bekomme ich auch starke Bedenken ! Es kann doch nicht angehen, dass jemand das ganze Wochenende an den Pranger gestellt wird und bis Montag Nachmittag dieser Beitrag nicht gelöscht ist. Jeder private Mod seines Blog zeigt da mehr Verantwortung !
Mich würde wirklich interessieren, was mit dieser ganzen Aktion bezweckt werden soll ?
@Maria
Mitleid oder die Unterdrückung kritischer Äußerungen mittels Löschung helfen Fr. Schober aber auch nicht weiter.
@Maria
Ja wie: Beiträge/Kommentare aus dem Blog löschen?? – damit eine ganze Internetgemeinde „ZENSUR!“ aufschreit?
In dieser Form brauchen wir in unserem Tal dieses Blog nicht. Die Hunde bellen und die Karawane zieht weiter, wie unser lieber Bimbeskanzler früher immer gesagt hat.
@ Kerstin
Sorry , jetzt hatte ich mich vertan. Die Struktur des Blogs ist recht verwirrend und man muss tierisch aufpassen. Ich hatte die Namen verwechselt….
„@ Maria
Warum soll ich resigniert haben? Ich fühle mich wohl hier und meine Familie auch.
Aber in Sachen Burgenbloggerin habe ich resigniert. Vielleicht hätte es jemand mit mehr Lebenserfahrung und Einfühlungsvermögen besser gemacht.“
@ Maria
Mit Ihnen hat man’s aber auch nicht leicht ;o)))
Kein Problem. Passiert uns doch allen.
Woher stammen Sie denn ursprünglich, wenn ich fragen darf. Ihnen scheint unsere Mentalität ja wirklich völlig fremd zu sein.
@ Kerstin
Jetzt werden sie schmunzeln, denn ich stamme auch vom Rhein – nur weiter südlich. Und fremd ist mir die rheinische Mentalität durchaus nicht. Ich war ich seit meinem 17. Lebensjahr regelmäßig in Mainz, esse gerne Fleischwurst und liebe ein gutes Glas Wein.
Aufgewachsen bin ich in einem Dorf, das ich mit 18 voll bewusst verlassen habe. Mir sind die Strukturen und Abläufe theoretisch noch wohlbekannt. Aber nach fast 45 Jahren Stadtleben verändert sich der Blickwinkel. Wir hatten ein komplett anderes Leben, waren aber im Wesentlichen wieder bereit, uns auf das Dorfleben einzulassen. Uns wird erst so nach und nach klar, dass das nicht mehr möglich ist. Wir sind freundliche, offene Menschen, aber nur seichter Small Talk ist uns auf die Dauer doch etwas zu wenig.
Manche verwechseln das hier offenbar mit einem Chatroom oder einem Forum. Echt schade, dass es so gekommen ist. Aber ich halte mich mal zurück. Bin ja eh nur Neider und Ex-Kandidat … LOL!
@ Mac, mag sein, aber vielleicht versuchen manche auch nur doch noch zusammen zu rücken, so schwierig ist es ist, um am Ende vielleicht doch etwas zu bewegen. Und sei es nur erstmal in den Köpfen, eine Verständigung, denn es geht dann doch mehr oder weniger zielführend um die Menschen im Tal, wie Kerstin, oder Maria.
@ Maria
Das ist ja lustig. Vom Oberrhein an den Mittelrhein. Eigentlich keine große Sache, sollte man meinen. Und doch spüren Sie ja ganz klar die Distanz zwischen alter und neuer Heimat. Es ist schon eine komische Sache. Manchmal denke ich, am Rhein wohnen ist wie an einer Autobahn wohnen. Und nur weil man an der A 61 wohnt und andere Leute auch, muss man ja nichts miteinander zu tun haben. Und nur weil man am selben Fluss wohnt, muss man ja auch nichts miteinander zu tun haben. Wenn ich bedenke, wie selten ich in Koblenz oder Mainz bin. Man fühlt sich halt doch eher mit dem verbunden, was rund um den Kirchturm ist, und nicht mit dem ganzen Rhein, der schließlich ganz viele Gegenden und Länder durchfließt.
@Mac
Wir unterhalten uns hier. Praktisch am digitalen Gartenzaun. Haben Sie als Berliner was dagegen? Und die Burgenbloggerin unterhält sich eben nicht mit uns. So einfach ist das.
@Mac
>>Bin ja eh nur Neider und Ex-Kandidat … LOL!
Sie sind kein Neider. Keiner Ihrer Beiträge lässt das vermuten und niemand hat Sie als solchen bezeichnet.
So Ihr Lieben, ich klinke mich hier wieder aus, denn eigentlich ist das Thema jetzt genug durchgekaut!
Mittlerweile habe ich so ein diffuses Gefühl, das mir sagt, wir werden hier alle instrumentalisiert und der Herr P existiert gar nicht . Und das war bisher eh das einzige Thema, das halbwegs interessant ist und etwas Zündstoff bietet. Alles andere ist mir zu seicht.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Rheinzeitung mit dieser Aktion einen Gefallen tut.
Macht’s gut !
@ Maria,
denke schon, das es den Herrn P. gibt. Wir waren jetzt hier beschäftigt auch mit der Mentalität im Tal, welche im Interview erwähnt wurde, und Vorschlägen für schöne Restaurants gab es, und für Hotels, es gab Gespräche am Gartenzaun unter Zugezogenen und Einheimischen, da sind glatt zwei drei Tage vergangen, das kommt uns dicht vor, in der Fülle, aber es waren erst zwei drei Tage. Was hier im Tal wen bewegt und warum ist zumindest ausschnittsweise auch deutlich geworden, insofern sehe ich, aus meinem Blickwinkel, hier trotz der Fülle der Beiträge keine Instrumentalisierung, eher eine Erweiterung zum Interview. Nicht in die Debatte im Blog einzugreifen ist nicht unüblich.
Es war schön hier von Ihnen zu lesen.
Bin auch mal weg hier, es ist auch anstrengend. Machen Sie (und die anderen) es auch gut.
@Maria
Es kommen jeden Tag so viele Touristen ins Tal, da könnten sie doch vielleicht Verständnis dafür haben, dass die Einheimischen auch mal unter sich sein wollen. Wir sind hier nicht nur Kulisse für Urlauber, wir sind nicht nur Teil der Bühnenausstattung. Wir leben hier und nicht jeder von uns lebt vom Tourismus.
Und dann kommen noch Fremde in die Vereine und wollen natürlich gleich alles anders machen. Wer neu ist, in einem Dorf oder einem Verein, sollte sich erst mal einordnen und seinen Platz finden, bevor er alles verändern will. Wenn Sie das in einem bayrischen Bergdorf versuchen, werden Ihnen genauso schnell die Grenzen aufgezeigt.
Das gilt auch für Herrn P.
@ Michael
Auch ich lebe zum Glück nicht vom Tourismus ;-) Aber ich sehe hier viele leer stehende Häuser, die verfallen und mit ihnen die Infrastruktur für die Einheimischen.
Und nun zu Punkt 2:
Woraus schließen Sie, dass ich hier etwas verändern wollte ? Mit diesem Angriff auf mich blocken Sie jeglichen weiteren Ansatz zum Nachdenken. Alles wird reduziert auf die mangelnde Anpassungsfähigkeit der Zugezogenen. Ja, ich mache mir wirklich Gedanken, warum es so ist. Und komme immer mehr zum Ergebnis, es ist vergebliche Liebesmüh. Dieser Blog spiegelt die Einstellung der Bewohner hier.
Fazit: Wenn ich brav und unkritisch meinen ehrenamtlichen Einsatz für das Dorf leiste, bin ich zumindest geduldet. Für wie naiv halten Sie mich ?
@Michael
Das geht mir auch so. Die Städter verstehen nicht, dass wir hier anders leben und auch genauso leben wollen und eben nicht wie die Städter. Das fängt beim einfachen Gespräch „uff de Gass“ an. Man fragt niemanden z.B. nach dem Namen (wie Fr. Schober) oder nach dem Beruf. Man schwätzt ein bisschen übers Wetter, die Männer vielleicht über Fußball, die kleinen Geschichten gehen rum, wer ist gestorben und wer hat geheiratet usw. Wenn sich’s ergibt, bleibt man halt stehen und redet oder man grüßt sich nur, weil man sieht, dass da jemand gerade was schleppt und halt keine Zeit hat. Ist doch nicht schwer, Frau Burgenbloggerin. Nennt man in München vermutlich Sozialkompetenz und muss es studieren. Hier bei uns hat man’s. Stichwort: Muttermilch.
@ Kerstin
Danke :o)
@Maria
Ich sehe auch Leerstand, vor allem da wo es Bahnlärm und Autolärm gibt. Aber ich sehe auch Neubauten und Kinder, die auf der Straße spielen (weit weg von den Durchgangsstraßen). In meiner Nachbarschaft, gegenüber und schräg gegenüber, sind in den letzten Jahren zwei junge Familien eingezogen. Auch nicht von hier. Die einen aus der Eifel, die anderen aus Hessen. Wir verstehen uns wunderbar. Und an Halloween kriegen ihre Kinder von mir auch Süßigkeiten, obwohl ich von diesen neumodischen Bräuchen nix halte.
Wenn sie eine Außenseiterin geworden sind, sind Sie vielleicht auch selbst schuld daran. Darüber schon mal nachgedacht bei Ihrer ewigen Kritik an anderen?
@ Kerstin und Michael
Bei uns ist der Leerstand weder an der Bahn noch an der Bundesstraße, sondern im Ortskern. Und Außenseiterin bin ich auch nicht geworden. In Gegenteil ! Aber mit dem Small Talk über Geburt und Tod kann ich nichts anfangen, weil ich gar nicht weiß, um was oder wen es geht. Ist das nicht verständlich ? Und über das Wetter kann man halt auch nur begrenzt reden.
Eure Arroganz hinsichtlich eurer Sozialkompetenz (Stichwort Muttermilch) ist erstaunlich. Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, man will hier keine Fremden. Aber warum beklagen sich dann so viele von euch ?
Von Anfang an habe ich bei Vereinsfesten mitgeholfen, bei jeder Gelegenheit bisher einen Kuchen gespendet. Und auch ich gebe den Kindern an Halloween Süßigkeiten. Was ist daran so besonders, dass man es herausstellen muss ? Das sind für mich Selbstverständlichkeiten.
Ich sehe aber mittlerweile in diesem Blog auch keinen Sinn mehr, denn ich erkenne von euch keine Bereitschaft zu einem Konsens.
Gibt es eigentlich hier nur Lokalpatrioten ? Wo bleiben diejenigen, die auch mal kritisch etwas hinterfragen ?
@Maria
„Gibt es eigentlich hier nur Lokalpatrioten ? Wo bleiben diejenigen, die auch mal kritisch etwas hinterfragen ?“
Unter Sich, Maria. ;)
Ansonsten schließe ich mich Ihnen an, leider.
@ Kerstin
Mit anderen Worten, sie haben resigniert ? :-(
Oder nutzen ihre Energie sinnvoller …..
@ Maria
Warum soll ich resigniert haben? Ich fühle mich wohl hier und meine Familie auch.
Aber in Sachen Burgenbloggerin habe ich resigniert. Vielleicht hätte es jemand mit mehr Lebenserfahrung und Einfühlungsvermögen besser gemacht.
@ Kerstin
Sie meinte ich mit dem Resignieren bestimmt nicht. Ihre bisherigen Äußerungen hier im Blog lassen Veränderungen nicht zu.
BTW, ich frage mich, ob Jessica nach so vielen Anfeindungen auch schon resigniert hat ?
@ Maria
Sie meinten mich? Sie schrieben @Kerstin.
Ich resigniere nicht, ich verschnaufe!
Kerstin sollte auch nicht resignieren, da hat sie völlig recht, denn wenn Sie ihre Sozialkompetenz bemüht wird Sie sicher beizeiten erkennen, dass dazu auch das Reflektieren der eigenen Haltung und Handlungen gehört, das ist schließlich eine der Kernkompetenzen die das breitere Feld der Sozialkompetenz erst erlauben.
Ein Anliegen ist zusammen zu führen und Muster aufzuzeigen. Das ist auch das Ihrige, Maria, soweit ich das lese, und trotz aller Anfeindungen haben Sie noch nicht aufgegeben. Hier geht es auch geht um: So ist es und so geht es mir mit diesem mit jenem, und ich bin weiterhin bereit, aber dazu muss man lesen was geschrieben steht. Wer Ihre Worte aufmerksam liest kann kaum umhin Worte wie „ich in froh wenn ich ihre Fresse nicht sehe“ und vergleichbares als nicht förderlich für Kindernahrung anzusehen.
Die überspitzte Ausdrucksweise soll nicht dazu dienen den anderen zu kritisieren, sondern um aufmerksam zu machen, wie absurd die Situation eigentlich ist.
Ich würde mir ansonsten wünschen, das Einheimische und Zugezogene und wer auch immer kommt miteinander konstruktiv kreativ werden und Initiative zeigen das Tal voran zu bringen wenn auch in kleinen Schritten. Die Loreley immerhin soll nun mit Millionen bezuschusst und modernisiert werden durch das Land. Es tut sich doch was, auch wenn es vorher etwas weh tut. Das alles sind längere Prozesse, und wenn nicht heute dann morgen. Spätestens.
@ Heike
Nein, ich meinte in diesem Fall tatsächlich Kerstin. Sie hatte wohl meinen Beitrag nicht richtig verstanden.
Aber jetzt hab ich ebenfalls Probleme mit Ihrem Satz :
„Wer Ihre Worte aufmerksam liest kann kaum umhin Worte wie „ich in froh wenn ich ihre Fresse nicht sehe“ und vergleichbares als nicht förderlich für Kindernahrung anzusehen “
Wie meinen Sie das ? Ich bin jetzt etwas irritiert, weil sie diesen Satz vor Ihrer zwölfjährigen Tochter gesagt hat.
Das war im Übrigen war das nicht die einzige Beleidigung. Die anderen kamen vom zweiten Nachbarn. Beides übrigens Menschen Anfang 30.
Dabei fielen Worte wie: Warum sind Sie nicht geblieben, wo Sie herkommen ?
Und im Zusammenhang von Abfall aufsammeln auf einem Gemeindegrundstück zwischen unseren Häusern, weil die Kommission von „Unser Dorf soll schöner werden“ oder so was im Gemeindeblatt angekündigt war. Man hat mir da anscheinend wieder unterstellt, ich würde schnüffeln. Ich habe dummerweise meine Aktivität gerechtfertigt. Der Nachbar sagte mir darauf hin : Hoffentlich bleiben Sie dann im Haus.
Oder ganz am Anfang unserer Zeit hier, als die Gelben Säcke abends noch vor unserem Haus standen und ich mir überlegt hab, ob ich sie wieder in die Garage stelle, weil sie vergessen wurden. Da hab ich die gelbe Tonne vor dem Nachbarhaus gesehen, die auch noch da stand. Deshalb bin ich hin, hab den Deckel hochgehoben, um zu sehen, ob sie geleert ist. Eigentlich eine ganz banale Handlung, bei der ich mir nichts gedacht habe.
Wochen später warnt mich ein anderer Nachbarn, über mich wird erzählt, ich würde in den Mülltonnen schnüffeln ! Am meisten frustriert mich in diesem Zusammenhang, dass viele das Geschehen mit bekommen und es verurteilen. Aber keiner hat mich jemals offen unterstützt !
Ich könnte mittlerweile einen Roman schreiben…..
@ all
Was sagen denn die Experten vom Mittelrhein dazu ? Hat man denn unter solchen Bedingungen überhaupt jemals eine Chance ?
PS: das „herrlich“ und das Zwinkern ist nicht verschwörerisch gemeint gegen bestimmte Personen, es ist allein diesem Zufall geschuldet. Wenn nichts mehr hilft, hilft ..
(Das Tagwerk ruft, ich wünsche allen, wirklich ALLEN, noch einen erfolgreichen zufriedenen Tag)
Scheint eine Fortsetzung der „Mittelrheintal-ist-lausig“-Debatte zu sein, aus der ich zwei Dinge mitnehme: erstens sind Camper unerwünscht, weil sie kein Geld mitbringen, nur Reichen-Tourismus ist guter Tourismus. Und zweitens, ja zweitens wird man ja immer wieder überrascht: Da zieht der arme, anonyme Mann, nach reiflicher Überlegung ins Mittelrheintal, wacht eines Morgens auf und stellt fest, dass da ja ein Fluss ist – wo ist der denn wohl über Nacht hergekommen? Das konnte ja keiner ahnen :-)
Richtig! Manchen Leuten ist das Mittelrheintal offenbar nicht gut genug. Da wird man den Bridge-Abend vom Rotarier-Club wohl doch wieder im heimischen Kaminzimmer machen müssen. Für Gastronomie, die mit Michelin-Sternen belohnt wird, fehlt das Publikum. Und solche teuren gastronomischen Projekte kann man auch nicht in einem Blog herbei schreiben, das nur als Spielwiese für eine Berufsanfängerin dienen soll. Das muss sich rechnen und Herr P. mit seinen Unternehmerfreunden wird das allein nicht schaffen. Man sollte sich über die normalen Leute, die eben nicht mehr als 10 bis 15 Euro für ein Mittagessen ausgeben können, nicht lustig machen. Denn sie sind es, die den Tourismus und die Gastronomie im Tal am Leben erhalten. Und ob das alles mit ein bisschen Lametta von Obi besser wird, wie manche Damen hier glauben – da bin ich skeptisch.
Sie haben sicher recht, was das Lametta angeht, ich frage mich allerdings, wie es die Leute in urbaneren Landschaften nur schaffen aus der Not eine Tugend zu machen und dunkle Hinterhöfe und triste Fassaden gastfreundlich blühen zu lassen. |||| Absatz ||| Sie pflegen auch Vorurteile, campen ist eine Lebenseinstellung, teils ist Campen auch keine günstige Angelegenheit, und dann die zahlreichen Wohnmobilisten die ihr Rentner Dasein so verbringen, das ist Mittelstand , als hätten diese alle, Camper und Mobilisten, keine Geschmacksnerven? Ein weiteres Vorurteil ist, das ein günstiges Essen zwangsläufig minderwertig sein muss und aus der Friteuse oder Formfleisch, das weit mehr geht als Toast Hawai und Convenience Food das von manchen Gastronomen noch nicht mal verfeinert wird, das machen zahlreiche kleine Restaurants und Bistros in Deutschland doch längst vor wie es besser geht, auch was das „Lametta“ angeht. Dies zu Gunsten aller, Besucher und Einheimischer.
Werner, wo kann man hier Bridge spielen ? Da hätte ich großes Interesse …..
@ Maria
Sie, Herr P., das Burgfräulein S. – fehlt nur noch einer ;o)
@ Heike
Sie legen mir hier Behauptungen in den Mund, die schlicht falsch sind. Wo schreibe ich denn, dass Campen günstig ist? Und wo, dass günstiges Essen minderwertig sein muss? Ich kenne zahlreiche Gasthäuser, wo man zu normalen Preisen richtig lecker essen kann.
da haben Sie recht, das ich das Ihnen scheinbar in den Mund legte, ich bitte um Entschuldigung. Der Tenor der Kommentare geht in diese Richtung, und auch Sie schreiben von Menschen mit wenig Geld, was das Essen angeht, Tom schreibt von Campern die kein Geld bringen, und andere schreiben hier ebenso, dass man für dieses Geld, 15 Euro, eben nicht frisch auf dem Markt kaufen könne.
Womit der Beweis geführt wäre. Man bleibt lieber unter sich (Bridge).
Tom & Werner:
Kennen Sie denn die von mir und dem Weingut Hillesheim empfohlenen Häuser? Haben Sie eine Meinung dazu? Eigene Erfahrungen? Oder argumentieren Sie so negativ, weil Sie mit dem Thema nicht wirklich etwas anfangen können?
Es gibt nicht nur die Billigheimer und die Sterneköche in der Gastronomie und Hotellerie, dazwischen gibt es noch sehr viel mehr, und zwar wirklich Gutes, auch hier am Mittelrhein, auch rechtsrheinisch.
;-)
und dennoch scheint es als wäre die Gegend, je näher man der Loreley kommt, in einen Dornröschen-Schlaf gefallen.
@ Heike
Vorurteil, denn Bridge ist – entgegen der allgemeinen Meinung – kein elitäres Spiel.
Haben Sie denn meine Beiträge gelesen ? Diese zeigen, dass wir durchaus nicht unter uns bleiben wollten. Aber Ihre Antwort zeigt mir, dass wir bei so vielen Vorurteilen tatsächlich hier nie „ankommen“ werden . Schade !
@Heike
Menschen mit wenig Geld gehen überhaupt nicht ins Restaurant, die kochen selbst. Ich rede von den ganz normalen Leuten, die am Sonntag mit der Familie schön essen gehen und sich halt nicht Fünf-Gänge-Menüs für 50 € pro Nase ohne Getränke leisten können. Das hat dann nix mit Armut zu tun, mehr gibt ein Durchshcnittsgehalt eben nicht her.
@ Frauen usw.
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht auf der rechten Rheinseite gegessen, außer in Assmannshausen und im Rheingau. Ich habe hier meine Stammlokale, wo es auch keine Billigschnitzel gibt. Und in der Stadt gibt es tolle Italiener und Asiaten. Immer nur deutsche Küche wäre ja auch langweilig. Welches Lokal auf „ihrer“ Seite können Sie mir denn besonders ans Herz legen?
@ Maria,
ein Mißverständnis? Ich bezog mich auf Werners Antwort, das Sie, Herr P, Frau Schober + eine weitere Person dann ja Bridge spielen können. Das als Antwort auf Ihre Frage, wo man denn hier Bridge spielen kann, und das Sie gerne wissen möchten wo. Werner aber sagt deutlich, gründen Sie doch ihre eigene Gruppe, worauf ich sagte, das wäre der Beweis, man bleibt eben doch gerne unter sich hier.
@ Maria
Ich habe Ihre Beiträge aufmerksam gelesen. Bridge ist auch sicher nicht elitär, auch wenn ich mir darunter natürlich gerne ältere englische Damen vorstelle weil das so ein herrliches Klischee ist. Ich schaue aber auch gerne Inspector Barneby. In Koblenz gibt es einen Bridge-Club.
@Werner:
>>Welches Lokal auf „ihrer“ Seite können Sie mir denn besonders ans Herz legen?<<
Sie haben die Kommentare nicht gelesen. Ich habe vier Lokalitäten empfohlen, Hillesheim weitere zwei – alle auf der rechten Seite.
Fragen Sie mich noch einmal, wenn Sie die Beiträge auch wirklich gelesen haben.
Danke.
@ Maria
http://www.bridgeclub-koblenz.de/ Vielleicht kann man da weiter helfen, wo im Mittelrheintal weitere Bridge-Freunde sind.
@ Frau usw.
Sie haben anscheinend eine einfache Frage nicht begriffen. Sie sollen EIN Lokal nennen, dass Sie empfehlen können. Und nicht ein halbes Dutzend. Ihre Nr. 1.
Vergessen Sie’s ganz einfach. Mir ist jetzt schon die Lust auf einen Ausflug auf die andere Seite vergangen.
Ihrem Tonfall nach sind Sie entweder Sonderschulpädagogin oder beim Finanzamt.
@ Werner
man kann es Frau von Flußlandschaft, deren Nicknamen sie konsequent verhunzen, nicht verdenken, Sie darauf hinzuweisen nachzulesen hier welche Restaurants schon genannt sind.
@Werner
Ich habe vier (plus 2) Hotel-Restaurants empfohlen. Suchen Sie sich einfach eines aus, die sind alle gut.
Und ja, der Umgang mit Legasthenikern ist mir wohl vertraut. ;-)
Frau VOR Flußlandschaft, ich sollte auch genau lesen.
Mehrzahl…. :))
@ Heike
Danke für die Aufklärung ! Und ich bin tatsächlich schon eine ältere Dame ;-)
Mit dem Bridge-Spielen habe ich provoziert, weil ich genau eine derartige Reaktion erwartet habe. Ich habe als 30-jährige leidenschaftlich gerne Bridge gespielt und es würde mich tatsächlich wieder reizen.
Mit meinen vorigen Beiträgen wollte ich aber auch widerlegen, dass es nicht nur an den Zugezogenen liegt, wenn sie hier nicht richtig heimisch werden. Im Nachhinein war es ein Fehler, in einem alteingesessenen Wohngebiet ein Haus zu kaufen. Man ist wahrscheinlich immer der Eindringling. Aber genau das alte Haus war für uns der Reiz. Was ich hier mir von tumben Nachbarn, die meine Kinder sein könnten, schon an Beleidigungen anhören musste, das glaubt mir keiner.
Ich bin ein sehr offener, aufgeschlossener, weitgereister Mensch und habe noch nie Probleme gehabt, mit Menschen in Kontakt zu treten. Deshalb ist es mir zu einfach, Probleme nur bei arroganten Zugezogenen zu suchen. Und ja, auch ich dachte anfangs, es reicht, wenn man auf die Einheimischen zugeht und sich einbringt. Mittlerweile bin ich in dieser Beziehung reichlich frustriert.
Doppel – s
„Frauen vor Flußlandschaft“ sollte man tatsächlich lesen ;-)
@ Maria
„Ich bin ein sehr offener, aufgeschlossener, weitgereister Mensch“
das dürfte des Pudels Kern sein. Glauben Sie mir! Und bleiben Sie wie Sie sind.
@ Heike
Danke für die aufmunterten Worte ;-) Wir hatten tatsächlich die Illusion, bei einem guten Gläschen Wein im Kreis von aufgeschlossenen Menschen unseren Lebensabend zu verbringen. Wobei ich jetzt aber der Gerechtigkeit halber sagen muss, eingeschränkt wird das möglich sein.
Stellen Sie sich einfach vor Sie sind zwei Perlmutt zwischen Schotter mit Katzengold. Wenn Sie den Schotter und das Katzengold dezent auf Abstand halten reicht das oft schon um nicht zerrieben zu werden. Dazu noch eine Handvoll echte Freunde, und dann geht es. Im Grunde finden Sie das allerorten, es ist nur tragisch wenn es geballt kommt. Fragen Sie mal im Bridgeclub Koblenz an, das sind freundliche Menschen, soweit ich weiß.
@Heike
Erst die „Niedersachsen in Ihrem Herzen“, dann „Frauen vor Schlussmannschaft“ dreimal korrigieren, aber Werner für seine Abkürzungen kritisieren, und jetzt das: „Perlmutt zwischen Schotter mit Katzengold“. Sie sind das größte Talent hier im Blog. Ich würde Sie gerne als „Heike Hausten“ in der heute-Show sehen.
Bleiben Sie bitte, wie Sie sind. Genau SO. Bitte :o)))
Tja, eine Allegorie muss man schon verstehen als das was sie ist, Bewertungen liegen allein im Auge des Betrachters und werden hier im Blog reichlich getätigt. Schotter Katzengold und Perlmutt sind alles Stoffe die in der Natur reichlich vorkommen. Roter Schotter ist oft mit Katzengold versetzt, der übrigens auch ganz hübsch ist, gerät da Perlmutt, ein Fremdkörper in der sonst homogenen Menge, dazwischen, läuft das weichere Perlmutt Gefahr vom Schotter zerrieben zu werden, eine Frage physikalischer Gesetzmäßigkeiten.
Nein, liebe Heike. SIE sind eine Perle. Ein Unikat. Ein Solitär. Unbezahlbar. Kostbar. Nicht nur witzig, sondern auch gebildet. Ich hätte Sie jetzt gerne gefragt, ob Sie heute Abend schon was vorhaben, aber es ist Montag und da hat ja bekanntlich alles im Mittelrheintal zu. Schade, dass Sie Bridge spielen. Da braucht man vier Leute. Zum Skat würden Maria, Sie und ich reichen. Interesse?
Ups. Also ich spiele weder Bridge noch Skat. Ich werde auch, ich muss Sie enttäuschen, nicht RL in Erscheinung treten, da wo ich bin mit den Menschen mit denen ich bin bin ich recht zufrieden. Nichts für ungut bitte.
Schotter und Katzengold. So habe ich die Region noch nie betrachtet. Und dazwischen die beiden Perlmuttis Heike und Maria. Ein schönes Bild. Fast ein Buchtitel. Nein: Es ist ein Buchtitel.
Wollen Sie sich nicht mal von der heimwehkranken Burgenbloggerin interviewen lassen? Das wäre schön.
P.S.: Warum hat Frau Schober eigentlich solches Heimweh nach München, sie stammt doch aus Brandenburg? Und da denke ich an Rainald Grebe …
Ein Interview? Nur anonym!
btw, danke.
Bin jetzt off.
Wie wäre es denn mit einer detailliert durchgeplanten und durchgeführten Mittelrhein-Glamping-Offensive? Äh, was für’n Ding? Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Camping#Glamping
Dazu bräuchte man allerdings eine konzertierte Aktion von Geschäftsleuten, Marketingexperten und Investoren (alle hochwertig, versteht sich).
@Kerstin:
In dem Post der Burgenbloggerin ging es u.a. um das Thema „hochwertige Gastronomie für Geschäftsleute auf der rechten Rheinseite“. (Und – wie wir gesehen haben – die gibt es tatsächlich – und gleich mehrfach. Mit frisch gekochten, leckeren und originellen Speisen).
Das hat mit Bacharach zunächst einmal nichts zu tun (dort gibt es mit dem Rheinhotel Stüber übrigens eine vergleichbar gute und empfehlenswerte Küche). Und überhaupt nichts zu tun hat es mit einer Preiswert-Verpflegung für Camper und so weiter. Da gelten andere Maßstäbe.
Ich fände es schön, wenn wir hier einmal beim Thema bleiben könnten.
Falls jemand auf meinen Beitrag eingehen will, bitte im Thread weiter unten. Er ist nur versehentlich an dieser Stelle gelandet.
Großes Sorry…
Ein bisschen hat er Recht, ein bisschen hat er Unrecht der Herr P.Es gibt hier auf beiden Seiten durchaus Häuser mit gehobenen Ambiente und Angebot. Es gibt auch noch Gastronomie, wo einem die gut gemeinte wild zusammengestellte ‚Dekoration‘ den Appetit verdirbt bzw die Lust sich dort nieder zu lassen nimmt, da man denkt wenn das Essen so wie das Ambiente ist …..:-O.
Ich gebe Heike recht, man kann mit wenig Mitteln zauberhaftes Ambiente schaffen und nicht immer muss das was mit viel Geld auf die Beine gestellt wurde auch schön sein und Charme haben. Aber nicht jeder hat ein Händchen für gute Gestaltung, so wie auch nicht jeder Gastronom tatsächlich kochen kann.Herr P. , viele Geschäftsleute die beruflich ständig in der High-End-Gastronomie speisen ‚müssen‘ freuen sich sehr mal einfacher essen gehen zu dürfen. Es sollte dann aber auf jeden Fall gut zubereitet sein und in einem schönen und sauberen Ambiente präsentiert. Denn gerade Einfaches wirklich gut zu machen ist die Kunst.
Hieke ja ich gebe ihnen auch Recht, Wettbewerb kann positiv beflügeln, ein Wettbewerb kann ein Miteinander sein und ist nicht grundsätzlich negativer Kampf. Wenn der Nachbar etwas schön gestaltet, kann dass dazu anregen es nachzumachen, weil man erkennt welchen Vorteil es bringt.
Kerstin Sie teilen Bacharach in Touristen und Einheimische ein, die Touristen sind ihrer Meinung nach eher anspruchlos und brauchen keine gehobene Gastronomie.Ich habe genug Kunden aus dem einem weiteren Umkreis ( Wi/Frankfurt/MZ), die sehr wohl auch anspruchsvoll sind und gerne in die Restaurants gehen, die sich auch hier wirklich Mühe geben und Qualität bieten. Ebenso gehen die ‚Reichen‘ auch gerne mal in einen Gutsausschank. Aber auch hier gilt wieder auch das ‚Einfache‘ kann man gut oder schlecht machen. Nicht jeder Mensch mit viel Geld ist ein Schnösel und nicht jeder mit wenig anspruchslos.
Manuela, Dank für Ihre freundlichen ausgleichenden Worte und die Übersetzung in eine möglicherweise besser verständliche Sprache, die, wie ich hoffe, nun hier auf fruchtbaren Boden fällt.
Falls es genug Kundschaft für „gehobene Gastronomie“ in Bacharach oder anderswo gäbe, müsste man es einfach mal ausprobieren. Dann kann man die Frage beantworten, ob sich ein solches Lokal finanziell trägt. Die „anspruchsvollen“ Gäste mit der entsprechend gut gefüllten Brieftasche kommen aber vielleicht nur am Wochenende? Ein Lokal mit Spitzenköchen und täglich marktfrischen Zutaten muss sich auch tragen können. Vielleicht gibt es das deswegen in Bacharach nicht, weil es sich nicht rechnet? Meine Erfahrung ist, dass die Einheimischen, die Tagesbesucher und die Camper mit Familie etwas suchen, wo man nicht 50 Euro pro Person für ein Menü bezahlen muss. Für viele ist bei 15 oder maximal 20 Euro die Schmerzgrenze für ein Mittagessen und ein Glas Wein.
Hier gehört dieser Post hin. Sorry für den Doppelpost.
@Kerstin:
In dem Post der Burgenbloggerin ging es u.a. um das Thema „hochwertige Gastronomie für Geschäftsleute auf der rechten Rheinseite“. (Und – wie wir gesehen haben – die gibt es tatsächlich – und gleich mehrfach. Mit frisch gekochten, leckeren und originellen Speisen).
Das hat mit Bacharach zunächst einmal nichts zu tun (dort gibt es mit dem Rheinhotel Stüber übrigens eine vergleichbar gute und empfehlenswerte Küche). Und überhaupt nichts zu tun hat es mit einer Preiswert-Verpflegung für Camper und so weiter. Da gelten andere Maßstäbe.
Ich fände es schön, wenn wir hier einmal beim Thema bleiben könnten.
Hallo Manuela,
zwischen einfacher Gastronomie und einfacher Gastronomie können Welten liegen. Wenn man gute Hausmannskost als einfache Gastronomie bezeichnet, gebe ich dir recht. Aber was man hier halt leider oft antrifft, sind diese unsäglichen überteuerten Fabrik-Flammkuchen. Oder der Kartoffelsalat aus dem Eimer mit den Fertigschnitzeln aus der Metro. Besuchern von uns wurde von einem Wirt ein fettes, gädriges Billigschnitzel als Fleisch vom Hunsrücker Hausschwein angepriesen. Für wie blöd halten solche Leute die Touristen ? Schon vom Preis her konnte das nicht stimmen, denn gutes Fleisch hat seinen Preis. Umgekehrt aber für das Gebotene überteuert. Diese Gastronomen brauchen sich dann nicht zu wundern, wenn der Ruf flöten geht.
@ Frauen vF
Wir dürfen in diesem Blog aber auch über unsere Rheinseite reden, Frau Oberlehrerin, oder bekomme ich sonst einen Eintrag ins Klassenbuch?
Frauen vor Flusslandschaft,
Manuela hatte einen Beitrag von mir aufgegriffen und weiter geführt, da ging es vor allem darum aus dem wenigen Mehr zu machen mit geringen Mitteln, also um „das Auge isst mit“, In diesem Zusammenhang entspannte sich eine Diskussion mit einer Einwohnerin aus Bacharach, welches doch in der Region liegt, über Anspruchshaltung, und, so führe ich hier weiter fort, kann man auch für Camper etwas mehr machen als „Schnitzel Wiener Art“ aus der Friteuse. Im Beitrag wurden von Herrn P. zb angelaufene alte Schaukästen mit vergilbten Speisekarten genannt, und Manuela schreibt das man von außen auch auf das Essen schließt. Wenn die Anspruchshaltung der Einheimischen ist, das eh keiner kommt der Geld hat und für die Camper ist das schon gut genug, und für uns auch, dann ist das durchaus beim Thema, dass Thema lautet doch dass die ganze Region eine Aufwertung erfahren darf. Das hat natürlich auch mit der eigenen Anspruchshaltung zu tun, und ein Vorschlag war mit geringen Mitteln in Eigeninitiative für ein Mehr an Lebensqualität und Gastlichkeit zu sorgen. Für alle. Why not!
Frauen vor Flußlandschaft, als Vorschlag gemeint :)
Hach, da schlagen nun zwei Herzen in meiner Touristenbrust …
Ja, in dem Tal scheinen einem wirklich Peter Alexander und Heinz Erhardt an der nächsten Ecke zu begegnen. Das hat großen Charme. Und ja, es wäre andererseits auch schön, wenn man einfach mal ganz gut essen gehen könnte.
Aber ob mir die Gegend im slicken Design und hip durchgestylt gefallen würde? Eher nicht. Also, meine Befürchtung wäre, dass das Ursprüngliche verloren und geglättet werden würde. Nach einer Bearbeitung durch Investoren, sieht meist eine Gegend irgendwo wie eine Gegend anderswo aus. Da könnte ich dann ja auch gleich an den neu gestalteten Häfen in Köln oder Düsseldorf sitzen bleiben.
Aber vielleicht gibt es eine gute Lösung!
Probieren Sie einfach mal eines der Restaurants aus, die ich weiter unten empfohlen habe. Die sind alle von hoher Qualität und haben alle ihren eigenen regionalen und freundlichen Charakter.
Sie können also wahrhaftig „ganz gut essen gehen“ im Tal (auch hier auf der rechten Rheinseite).
@Frauen_vor_Flusslandschaft: Danke für die Tipps! Ist auch schon notiert .)
:) meinte ich (da fehlte dem Smiley ein Auge …)
Liebe Jessica,mit einem Schmunzeln im Gesicht haben wir den Blogeintrag zu “ Herrn P.“ gelesen. Herr P. Sie sprechen uns in vielen Dingen aus der Seele und ja, es gibt einen Mentalitätsunterschied zwischen den Bewohnern der Höhengemeinden und den in den Rheingemeinden. Das ist aber keine Spezialität des Mittelrheintals. So etwas findet sich überall. Herr P. äussert sich positiv über Kaub, was uns als ortsansässiges Weingut natürlich sehr freut. Sie,liebe Jessica, äussern sowohl kritische,als auch ( nicht so viele) positive Töne über den alltäglichen Wahnsinn im Mittelrheintal und das ist gut so. Nur Kritik rüttelt wach. Sie haben meinen Mann anlässlich der Feier „10 Jahre Zweckverband“ auf Maria Ruh kennengelernt und er hat Sie nach Kaub eingeladen. Diese Einladung möchten wir nun erneuern. Wir würden Ihnen gerne einige Menschen vorstellen,die durchaus über den Tellerrand hinweg schauen und und mit viel Idealismus, Ideenreichtum und auch Mut das Leben in einer 800-Seelen- Stadt durchaus lebenswert machen. Auch zu dem von Herrn P. lobend erwähnten Gutenfels-Steig gibt es eine spannende Geschichte. Also, worauf noch warten !?
Herzliche Grüße
Silke und Wolfgang Hillesheim
Weingut Hillesheim,Kaub
„Karl“ kommt allen Leuten wie gerufen, die Jessica zum Opfer tumber Mittelrheintrottel stilisieren wollen. Aber er ist sicher nicht repräsentativ, denn in der Kommentarspalten hier wird überwiegend auf einem Niveau diskutiert, von denen die Community-Redakteure von Spiegel Online oder Welt.de nur träumen können. Wie kommst du darauf, dass man im Mittelrheintal keine Kritik üben darf? Weil z.B. die Heimbacher nicht einfach alles geschluckt haben, was Jessica über sie geschrieben hat? Ich finde, die haben eigentlich sehr gut reagiert – sie lassen sich nichts gefallen, bieten ihr aber immer wieder den Dialog an.
Es ist ungeheuerlich, dass die Rhein-Zeitung eine solche Nestbeschmutzerin finanziert. Ich werde mein Abonnement kündigen!
Karl, haben Sie sich denn mal überlegt, wie positiv Kritik auch sein kann ?
Ich überlege gerade, wie positiv ein Leben ohne die Rhein-Zeitung und ihre Schmutzkampagne sein kann.
Genau das meinte ich mit, man darf im Mittelrheintal keine Kritik üben. Von allen Seite höre ich Gejammer, wie gut die Geschäfte doch früher liefen. Viele sind aber nicht leider bereit, sich auf die „neuen“ Touristen einzulassen. Da ist meiner Meinung nach ein objektiver Blick von außen eher förderlich. Schade, wenn das nicht angenommen wird !
@Karl
Vielleicht hören sie sich mal das Lied auf „YouTube“ an, lesen dann ALLE Texte hier und überdenken nochmal ihren Kommentar.
„Wenn das Wasser im Rhein goldner Wein wär – ………“ trillerte mein Vater vor 70 Jahren.
https://www.youtube.com/watch?v=HhfxsIlN4JU
Ich kann mich sehr gut als Kind an diese Textzeilen erinnern, obwohl ich nicht aus dieser Region komme.
Ich wünsche dem Mittelrheintal folgende Textzeile.
„Denn das Fass vom Vater Rhein wird niemals leer.“ Hoffentlich….!?
Und das funktioniert nur wenn man gewillt ist etwas zubewegen und nicht nur zu meckern.
Mit freundlichen Grüßen Siggi
„In mir verfestigt sich der Gedanke: Dies ist kein Ort zum Bleiben. Oder präziser: Ich kann hier nicht bleiben“, schreibt die Burgenbloggerin über das Mittelrheintal. Der Satz hätte auch von Herrn P. sein können. Hat Frau Schober sich etwa selbst interviewt, während sie alleine in ihrer Burg gehockt hat?
Den Gedanke hatte ich auch schon!
Wir sind aus einer süddeutschen Uni-Stadt vor 7 Jahren hier an den Mittelrhein gezogen. Einen Teil meines Studiums habe ich in Köln verbracht. Die Fahrt mit der Bahn durch’s Mittelrheintal hat damals schon mein Herz höher schlagen lassen und mit der Mentalität kommen wir im Großen und Ganzen gut klar. Unsere direkten Nachbarn haben uns von Anfang an abgelehnt. Damit können wir leben. Die kleinen Schikanen haben wir eher belächelt als ernst genommen. Eine grüne Baumarkplane 4×5 m provokativ hochkant an Latten befestigt, sollte uns schließlich den Einblick verwehren. Da uns diese Menschen nie interessiert haben, fanden wir es nur lächerlich. Mittlerweile ist die Plane einem hohen Sichtschutz-Zaun gewichen. Wir könnten natürlich aufrüsten und am Dach eine Webcam zu installieren, denn die haben sicher was zu verbergen …… ;-)
@ Mona Jung
Ihr Beitrag Stadtmensch/Dorfmensch bringt es auf den Punkt. Was uns hier wirklich fehlt sind „unsere Kreise“. Alte Freundschaften aus Studi-Zeiten, politische Diskussionen, auch mal anderer Meinung sein können, ohne dass jemand eingeschnappt ist….
Was mir hier im Blog auch immer wieder auffällt: Kritik darf nicht geäußert werden. Von Zugezogenen schon gar nicht. Es ist interessant, in welche Richtung sich die meiner Meinung nach teilweise berechtigten Äußerungen von Herrn P im Verlauf der Diskussion entwickeln.
Es gibt Lokale, die sich mit dem Ambiente sehr viel Mühe machen. Aber halt leider auch die beschriebenen. Wir haben uns schon an manche Geschmacksverwirrung gewöhnt, aber unsere häufigen Besucher machen sich darüber lustig. Das hat oft nicht nur mit Geld zu tun, sondern auch mit der Einstellung.
Vor 20 Jahren wurde der Südschwarzwald mit einem massiven Gästeschwund konfrontiert. Da war auch das Motto „Das was schon immer so, das ist richtig“. Die Leute kommen trotzdem. Wir haben öfter mal ein Wochenende im Schwarzwald verbracht. Für viel Geld ein geschmackloses billig-rustikales Kiefermöbelzimmer. Frühstück mit abgepackter „Fabrikware“, das Abendessen Steak und Sahneklecks mit Sauerkirsche, Salatbüffet überwiegend aus Dosenware. Der Schwarzwald hatte nach der Wende noch mal einen Boom und dann ging’s rasant bergab. Natürlich auch erst mal Jammern, aber nach ein paar Jahren hat man sich berappelt. Vor kurzem waren wir wieder einmal da und angenehm überrascht von der positiven Entwicklung.
Liebe Maria, was du schreibst, das stimmt; trotzdem reden beim Thema Mittelrhein-Kritik viele Kommentatoren aneinander vorbei. Es geht nicht darum, irgendwas am Tal zu beschönigen oder zu ignorieren. Jeder halbwegs zurechnungsfähige Mensch am Mittelrhein weiß doch, was los ist (oder besser: was nicht los ist). Diese Region hat Probleme und niemand bestreitet das. Gerade darum wollen die Leute doch etwas über Menschen, Aktionen und Projekte wissen, die den Mittelrhein weiterbringen. Es wäre falsch und ungerecht, diese Kontroverse hier auf das Klischee „Ignorante Provinzdeppen versus kritische Bloggerin“ zu verengen.
Hallo Frank, da stimme ich dir voll zu. Man kann das Ganze nie auf ignorante Provinzdeppen und kritische Bloggerin reduzieren. Jeder hat auf seine Art recht ! Ich für meinen Teil habe halt im Verlauf der Jahre die Erfahrung gemacht, dass man Kritik sehr sehr vorsichtig dosieren/verpacken muss. Wenn man offene Diskussionen gewohnt ist, stößt man hier bei vielen sehr schnell auf massiven Widerstand. Eine weitere Erfahrung von mir ist, verstärkt man kritische Aussagen von Einheimischen, wird umgehend eine Verteidigungshaltung eingenommen. Das erweckt in mir oft den Eindruck, dass man auf meine Einstellung respektive der Sicht von außen keinen Wert legt.
Vielleicht liegt es tatsächlich nur an der unterschiedlich gelernten Kommunikation ? Keine Ahnung ……
Tja, da würde ich dem „frustrierten Unbekannten“ gerne zurufen: kommen Sie, sehen Sie und staunen Sie! Am 1.8.2015 lernen Sie 18 Gastronomen und 2 Winzer kennen, die ihr Handwerk bestens verstehen! 9 von der linken und 9 von der rechten Seite! 1 Winzer rechts 1 Winzer links! All ausgerüstet mit Niveau und Handwerkskunst im Namen des Genuss! Ich habe keine 4 Tage gebraucht um schönstes Ambiente, beste Mittelrhein Weine und freundliche Rheinländer zu finden! Wo sucht Ihr Nordlichter eigentlich? Mit wem unterhaltet Ihr Euch? Langsam wird es seltsam! Kann es sein, dass vielleicht die Fremden unter Ihren eigenen Kommunikationsschwächen leiden? Ich bin Bildhauer-in, wohne auf den Lahnhöhen und komme aus Mainz und ich mag Hamburger, Ostfriesen, Westerwälder und Eifler… Italiener, Engländer, Chinesen… Also einfach ALLE Menschen… Aber Rheinländer sind keine Hinterwäldler oder einfach touristisch unerfahren, man muss sie nicht „behandeln“ sondern einfach respektieren. Sie haben ihren Stolz, sie leisten gute Arbeit und das seit Generationen! Also, ich glaube ich nehme Euch arme Heimatlose mal an die Hand und dann gehen wir mal ordentlich essen und einen Schoppen trinken! Wir können auch fürstlich speisen und die feinsten Charta Weine genießen, oder wir essen mal einen herzhaften Hirsch und teinken ein frischgezapftes Pils! Was wollt Ihr? Hier gibt es ALLES! Wenn man sich allerdings zu fein ist um mit den Menschen auf gleicher Ebene freundlich zu sprechen…. Tja dann ist man nicht nur im Rheinland als Fremder nicht akzeptiert, sondern überall ein „Fremdkörper“! Also 11:00 h auf der Pfalzgrafenstein, da feiern wir das Rheinland! Bis dahin….
Mir fällt ein „Heimkehrer“ aus Oberwesel ein. Er hat, im Gegensatz zu dem frustrierten Unternehmer, für seine Heimatstadt vieles bewegt zum Wohle der Stadt und den Bürgern. Anzutreffen ist er meistens im Kulturhaus.
1991-1994 fuhr ich in der Schweiz und später im Schwarzwald lebende Norddeutsche immer mit dem Zug durch das Rheintal, wenn es in die Heimat ging. Ich habe während der Fahrt viel gelesen. Aber ab Bingen hatte kein noch so spannendes Buch mehr eine Chance. Dafür hatte das Mittelrheintal hatte meine volle Aufmerksamkeit! Ich habe mich damals schon in die Landschaft verliebt.
Als Hotelfachfrau steht einem die Welt offen (wenn man denn will. Aber ich wollte einzig und allein eine Zeit im Mittelrheintal leben. Schöne Hotels gibt es hier genug. Auf eine Fahrt in Richtung Norden, kam in Bingen eine ältere Dame zu mir in das Abteil. Wir kamen ins Gespräch. Erst war ich total angenervt, weil ich meine Ruhe wollte. Aber dann wurde es interessant. Sie fragte mich nach meinem Beruf.
„Hotelfachfrau- ach ja.“ Und dann ging es los! Die Dame hat mir alles über die wunderschönen Hotels erzählt. In Oberwesel und in St Goar seien sogar schöne Burghotels. Bis Boppard, wo die Dame den Zug dann verließ wusste ich ALLES! So wie die alte Dame vom Mittelrhein schwärmte….. ein Traum.
Durch einen Zufall (wirklich ein Zufall!) starteten mein Mann und ich im März 1996 unsere 1. Saison auf der Schönburg. 1-2 Jahre wollten wir im Mittelrheintal bleiben. Jetzt sind es fast 20 Jahre!
Die Schönburg war fast 15 Jahre mein 2. Zuhause. Eine Zeit, die ich nicht missen möchte. Von Anfang an wurden wir hier gut aufgenommen.
Gut…… ein Nachbar in Oberwesel erzählte mir zwar was von einer besseren Wohngegend von Oberwesel, in der wir wohnen würden. Mein herrlich blühendes Unkraut (1 Pflanze) durfte dann nicht stehen bleiben und wurde zertrampelt….. aber das war es auch schon. Der alte Herr hatte halt andere Ansichten als ich. Zwischen uns lagen schließlich 60 Jahre AltersunterschiedJ
Wenn wir mal ausgehen möchten, haben wir hier genügend Auswahl auf der Schattenseite. Ab und an zieht es uns auch mal in die Sonne auf die andere Rheinseite. Der „Turm“ in Kaub ist z.B. ein Restaurant, wo es uns gefällt. Aber da gibt es noch mehr.
Ja- auch die in die Jahre gekommenen Restaurants gibt es auf beiden Seiten des Rheins. Eines davon ist so alt, das es schon wieder cool ist! Die Liebenstein! Ich habe mich ja nicht mehr eingekriegt! Fotomotive ohne Ende. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, das Peter Alexander um die Ecke kommt und uns bedient ;-)) Das Alte kann auch positiv sein. Wenn man nur „in den Krümeln mengt“ findet man immer was zu meckern.
Und außerdem kann man nicht immer nur Restaurants wie die Rheinfels oder die Schönburg besuchen. Zur Abwechslung dürfen es auch viele Besuche in den Gutsausschänken sein. Oder in die gutbürgerlichen Restaurants. Wer will schon immer Filetsteak? Ist doch auch langweilig.
Ich bin viel im Tal und auf der Höhe auf Tour. Zu Fuß. Es gibt hier soviel zu sehen. Macht einfach die Augen auf!
Was ich auch gerne hätte, ist eine Brücke. Die würde vieles erleichtern. Unser Tierarzt ist z.b. in Wellmich. Dem sind wir trotz Fähre schon seid fast 20 Jahren treu.
Naja- dann ist da noch die Winterzeit. Schon manchmal ein wenig öde…. aber das war sie im Schwarzwald auch. Da war im November bis Weihnachten tote Hose. Und dann wieder im Januar bis Ende Februar. Außer am Feldberg vielleicht.
Ich weiß mich auch im Winter zu beschäftigen.
Also, ich bleibe hier!
Herr P. bedauert die „Leute von außen mögen wir nicht“ Mentalität der Mittelrheintaler. Ich glaube, dass es dabei generell, um ein Problem Stadtmensch trifft auf Dorfmensch geht.
In einer Stadt sind die Möglichkeiten sich Leute mit dem gleichen Bildungsniveau und den gleichen Interessen auszusuchen weitaus größer als auf den Dorf. Man bewegt sich in seinen Kreisen. Da gibt es das Bildungsbürgertum, die Hipster, die sozialen Brennpunkte usw.
Auf dem Dorf wohnen alle möglichen Leute auf engem Raum nebeneinander. Entscheidend ist, ob ich mich als Zugereister in die Dorfgemeinschft integrieren will oder nicht. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob ich ein freiberuflicher Exmanager bin oder Kassiererin bei Aldi. Es geht darum, ob ich bereit bin ein Teil der Gemeinschaft zu werden. Das kann man, indem man jeden grüßt, sich in der Gemeinde engagiert, in Vereine geht, sich auf unterschiedliche gesellschaftliche Schichten einlässt und die Leute im Dorf respektiert.
Wenn mir der Sportverein zu piefig ist, weil ich ein hippes Fitnesscenter gewöhnt bin und Dorffest zu trutschig sind, weil keine Superattraktionen dort auflaufen oder generell, dass alles unter meinem Niveau ist, dann brauch ich mich nicht zu wundern, wenns mit der Integration nicht so funktioniert.
Ich denke vielen Städtern fehlt die soziale Kompetenz, sich auf die Nähe und Regeln einer Dorfgemeinschaft einzulassen. Frau Schobers merkwürdiger Smalltalkversuch und ihr Reaktion darauf zeigt das sehr deutlich. Hier prallen eben Welten aufeinander.
Aber sie sollten nebeneinander gleichwertig stehen dürfen.
Bei uns ist der anfängliche Idealismus in einer Art inneren Kündigung geendet. Wir haben von Anfang an versucht, uns zu integrieren, sind in Vereine eingetreten, leisten Ehrenarbeit. Speziell ich habe während dieser Zeit etliche bittere Pillen schlucken müssen. Mittlerweile ist uns klar geworden, dass alles oberflächlich bleiben wird. Der „Inner circle“ wird uns verschlossen bleiben. Zeitweise fragen wir uns, ob wir das auch tatsächlich möchten bzw ob das überhaupt möglich ist. Ich denke aber auch, das ist nicht mittelrheinspezifisch. Obwohl wir gerade hier – durch den Tourismus bedingt – eine gewisse Weltoffenheit erwartet hatten.
Uns bleibt daher nichts anderes übrig, als uns zu arrangieren, denn wir haben so viel Herzblut, Zeit und Geld in unser Haus investiert. Es versteht aber sich von selbst, dass die Motivation, sich zu engagieren, immer mehr flöten geht.
Was oft übersehen wird, Zugezogene bringen nicht nur konträre Anreize, sondern auch Geld in die Kassen. Das ist doch eigentlich eine Sprache, die selbst ein eher schlicht Strukturierter kapieren müsste. Bei unserem Umbau haben wir Handwerker aus der Region beschäftigt, Material im Umland gekauft. Wir besuchen die wirklich hochkarätigen Veranstaltungen der Mittelrhein Momente – immer mit Freunden von „außerhalb“. Unsere Besucher aus der ganzen Welt konsumieren, kaufen Wein, gehen Essen. Sieht denn keiner, dass es auch eine Chance sein kann ?
Eine benachbarte Winzertochter und hiesige Gastronomin hat mir letztes Jahr ohne besonderen Anlass wörtlich gesagt „Ich bin froh, wenn ich Ihre blöde Fresse nicht sehe“. Sie hat es hat es offenbar noch nicht einmal nötig, auch nur ein Minimum an Höflichkeit aufzubringen. Da bleibt mir nur zu sagen: Weiter so !
Zum Glück gibt es aber auch viele gegenteilige Beispiele
>>Nennen Sie mir ein hochwertiges Hotel für Geschäftsleute auf der rechten Rheinseite!
Hallo Jessica,
dem Wunsch Ihres Gesprächspartners komme ich gerne nach. Mir fallen spontan vier Häuser auf der rechten Rheinseite jenseits von Rüdesheim ein, die sowohl gastronomisch als auch von ihrer Hotellerie her sehr gehobenen Ansprüchen gerecht werden.
Ich kenne diese Häuser aus eigener Anschauung und kann sie allesamt empfehlen. Ich habe in allen Häusern Menüs gegessen und teilweise dort auch übernachtet.
Vielleicht probieren Sie ja das eine oder andere davon einmal selber aus. Meine Reihenfolge orientiert sich am Flussverlauf, es ist keine qualitative Wertung damit verbunden:
– Hotel und Restaurant „Zum Turm“ in Kaub
– Landgasthaus Blücher in Dörscheid
– Landhotel Becker in Kamp-Bornhofen
– Hotel und Landgasthof „Zum weissen Schwanen“ in Braubach
In allen Häusern können Sie eine hochwertige Küche genießen und sehr gut übernachten. Alle Häuser sind familiengeführt und zeichnen sich durch hervorragenden Service und herzliche Freundlichkeit aus.
Auch das Ambiente inklusive „Lokalkolorit“ stimmt, jeweils auf seine Art, in allen vier Fällen.
Da fallen uns spontan noch ein:
– Hotel „Deutsches Haus“ in Kaub mit guter Küche und anprechendem Ambiente
– Hotel „Goldener Stern“ in Kestert. Von aussen unscheinbar,aber mit kleinen Spa und aufs liebevollste frisch renovierten Zimmern.
@Weingut Hillesheim:
Herzlichen Dank für die Ergänzung. Ich kenne diese Häuser aus eigenem Erleben noch nicht, werde diese aber recht bald besuchen und damit gerne Ihrer Empfehlung folgen.
Die Perspektive der Besserverdienenden. Sehr schön! Und wenn die Unternehmerfreunde zu Besuch kommen, gibt’s hier nur Spelunken mit Plastikstühlen auf Verbundpflastersteinen. Wie unangenehm. Also doch lieber eine Villa im Vordertaunus. Als Kontrast vielleicht mal ein Interview mit einem Wohnwagen-Holländer vom Campingplatz, der uns erklärt, warum er hier Urlaub macht.
Kerstin, was schreiben Sie denn da! Ein einladendes Ambiente, eine schöne Fassade, eine schön gestaltete Terrasse sind doch nicht nur für Besserverdienende, da haben wir alle etwas davon. Ich selbst habe recht wenig zum Leben, was meine materiellen Mittel angeht, aber möchte es einladend und gemütlich haben. Das Auge isst mit, heißt es doch so schön. Es hat etwas mit Wertigkeit zu tun, nicht mit Geld-Wert, sondern mit Wertschätzung. Sich selbst gegenüber, den Gästen gegenüber, auch den Gästen gegenüber die sich „einfache Leute“ nennen. Wir alle sollten uns etwas wert sein, und nicht sich zufrieden geben mit dem vorgesetzten Einerlei und Grautönen, das etwas für die „Besserverdienenden“ ist.
Ich kann dem Herren P. nur Recht geben, die Sonnenseite ist die Schattenseite, es ist erschreckend trist. Wenn man in der Tristesse lebt, mag das nicht mehr auffallen, und natürlich ist nicht viel Geld da. Natürlich trägt der Bahnlärm dazu bei das es nicht so lebenswert scheint und Menschen abwandern und Leerstand da ist, aber die Menschen im Tal sollten sich nicht so herunter nivellieren wie Sie, Kerstin, es hier in geradezu erschreckender Weise tun. Sie sollten stattdessen eigentlich Ihre Fühler nach einem „was ist an Mehr möglich“ ausstrecken. Das ganze Tal könnte doch an „Unser Dorf soll schöner werden“ teilnehmen, da ist Eigen-Initiative gefragt, und nicht sich zufrieden geben mit dem wenigen was da ist, als habe man nicht mehr verdient oder nicht mehr Möglichkeiten es sich schön zu gestalten. Oder die Gemeinden im Tal treten gegeneinander in den Wettbewerb. Welche Gemeinde schafft es in Jahresfrist sich schön heraus zu putzen. Mit Plastikstühlen auf Verbundpflaster gewinnt man keinen Blumenkorb. Und hier ein günstiger Vorschlag, Verbundpflaster zwischen Blumen- oder Hochbeeten im Hof, also ein oder zwei Tische weniger für etwas Lebendiges, und dazu Stühle und Tische vom Sperrmüll und von Speichern, evtl bemalt, und allerlei Accessoires welche eine Weinschänke oder Gemütlichkeit unterstreichen, was kostet die Welt, und wenn es kleine Laternen für Teelichter von Ikea für 2,50 Euro sind, das muss alles nicht viel kosten. Aber lädt zum Verweilen ein, auch fremde Blicke bleiben hängen. Ist das nur für „Besserverdienende“? Wenn die dann auch kommen, ist allen gedient. Oder eben dies, als provokante Frage: Bleiben Sie lieber unter sich?
@ Heike
Mit Ikea-Teelichtern für 2,50 lockt man doch keine Bankdirektoren in ein Wirtshaus. Bei uns in Bacharach sind entweder Touristen oder normale Leute bzw. Einheimische. Die feinen Leute gehen zum Beispiel zum Fernsehkoch Lafer auf die Stromburg. Die machen auch Hubschrauberflüge durch das Rheintal.
Die Gemeinden im Tal sollen in einen Wettbewerb gegeneinander treten, sagen sie. „Unser Dorf soll schöner werden“. Wir brauchen keinen Wettbewerb gegeneinander, sondern ein miteinander. Wir werden nie so schön, dass es für den Denver-Clan reicht.
Kerstin, Sie denken zu sehr in Klassengesellschaft. Exakt so wie Sie das einteilen wird es in ihrem Kopf bleiben. Schön ist aber, dass es so nicht tatsächlich ist. Nur Snobs lehnen die Ikea-Laterne für 2,50 ab. Diese sind aber auch unter den „feinen Leuten“ nicht die Regel. Ob sie es glauben oder nicht, es gibt Orte, da gehen die alle durcheinander, die „Feinen“ und die „Normalos“. Sie sehen keinen Unterschied. Wenn Sie aber blieben wollen wo Sie sind, bitte sehr. Kopfsache.
Das andere, Wettbewerbe sind auch ein Miteinander. Auch das ist Kopfsache. Beim gemeinsamen Sackhüpfen treten die einzelnen Wettbewerber auch gegeneinander an. Trotzdem ist es ein gemeinsames Vergnügen. Man kann die Hindernisse auch herbeireden. Und vor allem sehen was zu hindern scheint. Dann muss man nicht aktiv werden, hat aber viel um es sich im alles so schlecht einzurichten. Wie man sich bettet so liegt man. Think about.
@ Heike
Nein. Die Unterschiede sind Einkommenssache. Und nicht Kopfsache. Als ob sich die Immobilienmakler und Rechtsanwälte aus der Stadt zu uns an den Tisch beim Weinfest setzen.
Und warum soll ich mit den Menschen die ich kenne in einen Wettbewerb treten? Was hab ich davon, wnen ich Erster bin? Das sind doch meine Nachbarn.
noch etwas fällt mir auf, warum muss es denn gleich der sprichtwörtlich reiche gediegene mit angeblich mit goldenen Becherlein ausgestattete Bankdirektor sein, ich frage nochmal, was sind SIE sich wert. So wie SIE argumentieren, ja, da braucht man sicher nichts ändern oder hübscher zu machen, weil der Herr Bankdirektor kommt ja doch nicht. Das ist wirklich sehr traurig. In einem ganz andere Sinne meine ich das.
also bitte, das sehen Sie doch gar nicht ob Sie einen Rechtsanwalt am Nachbartisch sitzen haben, das ist weltfremd was sie da schreiben. Ich habe in meinem persönlichen Umfeld einen Zahnarzt, Angestellte und Arbeiter und Arbeitslose die alle zusammen feiern können, unser Freundeskreis sind total normale Leute und auch ich bin da wohl gelitten, ich lebe völlig anders, und in früheren Umfeldern von mir Rechtsanwälte und sogar einen Richter, welche auch Hobbies haben die stinknormal sind, zb Gitarre spielen in einer Band die in Spelunken spielt, die fallen Ihnen überhaupt nicht auf als Besserverdiener. Meine Güte in welcher Welt leben Sie eigentlich! Das ist Dünkel, was sie da betreiben. Das ist das normale Leben, die jenigen von denen Sie reden, das sind die 2% Geldadel in Deutschland, die Promis aus dem TV meinetwegen, dazu noch die paar die meinen Sie würden dazu gehören und müssen sich von anderen abheben, die Snobs eben. Aber die anderen? Die gehen mal beim Lafer essen, und mal aufs Weinfest. Die sehen völlig normal aus, reden normal, kleiden sich normal. Aber wissen Sie was, Kerstin? Sie sollten mal wirklich Urlaub in einer Stadt machen. Die Welt besteht wirklich nicht aus „wir hier in bacharach“, die einfachen Leute, und die da oben beim Lafer und im Hubschrauber. Diese Grenzen die sie da ziehen, das IST Kopfsache.
Kerstin, Sie schreiben: „Und warum soll ich mit den Menschen die ich kenne in einen Wettbewerb treten? Was hab ich davon, wnen ich Erster bin? Das sind doch meine Nachbarn.“
Ja, weil alle davon etwas haben? Nach meiner Kenntnis sind Landkreise wo Dörfer gegeneinander angetreten sind ohne Totschlag ausgekommen, und haben in der Lebensqualität alle gewonnen. Wenn Sie allerdings jeglichen Wettbewerb als kriegerische neid-besetzte unfreundliche Auseinandersetzung sehen dann haben Sie aus Ihrer Sicht sicher Recht. Wenn Siegen verpönt ist, statt sich über jeden Sieg, auch den der anderen, zu freuen? Bitte sehr.
Heike, „Bravo!“
@Räubertochter, danke, ich versuche nur mühsam Bretter zu bohren.
Sie können es nicht ertragen, dass andere Menschen eine andere Meinung haben als Sie, oder?
Nicht Niedersachsen die können nichts dafür, Niedertracht, darum ging es
:o)))))))))))))
You made my day
aber hey, hier gibt es auch sehr liebe und freundliche Menschen, habe hier zusätzliche Freunde gefunden, seit ich hier wohne. Ich wollte nicht pauschal sagen alle hier sind so und so, es ist allerdings eine Tendenz, die vielen hier auch selbst sehr deutlich ist.
Als Koblenzer kann ich nur zustimmen: Das Mittelrheintal braucht eine Brücke, braucht eine Brücke, braucht eine Brücke!
Das völlige Versagen der Landesregierung in diesem Punkt kann nicht genug betont werden. Wieviele Brücken hätte man für einen Nürburgring kaufen können?
Ich bin gebürtiger Bonner und kam zum Studium nach Bingen. Danach arbeitete ich fast 10 Jahre lang in anderen Regionen Deutschlands: Solingen, Magdeburg, Braunschweig und Frankfurt. Mir war immer klar, dass ich hierhin zurückkommen wollte. 2001 erwarb ich eine alte Industriellen-Villa in Bingen und zog wieder an den Mittelrhein. Bereut habe ich es nie. Im Gegenteil: ich habe hier mein Zuhause, beziehungsweise meine Heimat gefunden. Klar sehe ich auch die ganzen Defizite. Sehe das aber als Ansporn daran zu arbeiten, dass sie weniger werden. Allem voran würde ich mir wünschen, dass wir die beiden Rheinseiten mit mindestens zwei Brücken verbinden.
Gebe Gott, dass diese wunderbare Landschaft auch weiterhin vor solchen „hochwertigen“ Menschen beschützt werde.
Durchaus interessant, die Region aus dem Blickwinkel eines zugezogenen Managers geschildert zu bekommen und natürlich wäre es auch sinnvoll, solche Menschen in der Region zu halten.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ein stilvolles „Aufmotzen“ der Region finanzierbar und funktionabel wäre, weshalb, wie ja vom Autor des Textes auch vorgeschlagen, Leuchtturmprojekte durchaus sinnvoll wären.
Denn in einer Gesellschaft mit einer immer weiter auseinanderklaffenden sozialen Schere, wird es wohl nicht genug umzugswillige Gutverdiener geben, die ein rundum stilvoll umgekrempeltes Oberes Mittelrheintal bevölkern und wirtschaftlich tragen könnten. Und auch im Bereich des Tourismus und im Bereich der Geschäftsreisen, kann und will nicht jeder auf großem Fuße leben.
Von uns Berlinern kann man nicht lernen, wie man einen Flughafen baut, sicherlich aber, wie man aus heruntergewirtschafteten Bezirken touristisch angesagte Gegenden macht.
Dieser Weg führt in aller Regel nicht über großzügig finanzierte Projekte zur Regionalförderung, sondern über Kreativität, die ihre Wurzeln nicht selten in Eigeninitiative und beschränkten finanziellen Mitteln hat.
Insbesondere junge Leute, die beim Einstieg in die Arbeitswelt oft alles andere als wohlhabend sind und die – glaubt man den Schilderungen – massenweise abwandern, haben wenig von stilvollen Touristenmagneten.
Ein schäbiger Keller, in dem laute Musik wummert oder ein ungenutztes Haus, in dem mit einfachen Mitteln interessante Veranstaltungen organisiert werden, ist da mit großer Wahrscheinlichkeit ein gutes Stück cooler.
Auch wenn sich die Situation in der Region nicht mit der Großstadt zu vergleichen ist, gehen von solchen Projekten (auch in ländlichen Regionen) oftmals Sogwirkungen aus, die wiederum auch solventes Klientel anlocken.
Im Prinzip wäre ein gesunder Mittelweg… oder besser: eine breit gefächerte Mischung nicht verkehrt um das gesamte Potential der Region auszuschöpfen und diese Möglichkeiten sind durch die kulturhistorischen Gegebenheiten und den Leerstand durchaus gegeben.
Vielleicht wäre es sinnvoll, mal alle noch verbliebenen Kreativen der Region zusammenzukratzen und denen ein ungenutztes Grundstück in günstiger Lage zu überlassen, damit sie dort irgendein abgefahrenes Projekt auf die Beine stellen können.
Oder als ersten Schritt könnte man vielleicht auch einfach mal einen dieser Kreativen schildern lassen, wie er auf die Region mit all ihren Möglichkeiten und auch Defiziten blickt.
O das tut mir ja leid. Das Weltkulturerbe noch nicht seinen Zweck erfüllt ? Die große Vermarktung noch nicht stattgefunden. Das große Geld noch nicht schattenlos alles überdeckt im Glanz menschenferner Leuchtturmprojekte ? Welche Felsen, die zu sprengen, stehen den Golfplätzen noch im Weg ?
Muss kein hochwertiger Tourismus ! So wie es ist ist es super! am Wochenende bin ich wieder mit dem Rad unterwegs im schönen Mittelrheintal Gruß