Der Tanz der Endorphine

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Mit Lost Places, also verlassenen Orten, ist es so eine Sache. Sie zu finden, ist nicht immer leicht. Ihre Existenz wird innerhalb der Szene stets geheim gehalten. Das ist sozusagen die oberste Regel im Lost-Place-Geschäft. Der Hintergrund ist simpel: Zum einen, um zu verhindern, dass der Ort überrannt oder gar zerstört wird. Zum anderen scheint es dem Jäger des verlassenen Ortes einen Kick zu geben, wenn er diesen selbst ausfindig macht. Kann ich schon verstehen, denn dann kann der Jäger das allein als seinen Erfolg verbuchen. Und das lässt die Endorphine tanzen.

Zu diesem Tanz kommt es auch, wenn sich der Jäger schließlich in den Ort hineinbegibt. Adrenalin schießt durch den Körper. Es kribbelt. Alle Sinne sind geschärft. Die ersten Schritte werden mit äußerster Vorsicht gesetzt. Denn der Jäger weiß zunächst nicht, was ihn erwartet. Wird er auf andere Menschen treffen? Oder gar Tiere? Geht Gefahr von diesem Ort aus? Wer jetzt zweifelt oder gar in Angst verfällt, ist hier am falschen Ort. Wer vom Kribbeln nicht genug bekommen kann, den wird die Neugier weiter ins Dunkel treiben.

Ich habe diesen Ort nicht selbst entdeckt. Ich bekam einen Tipp. Gekribbelt hat es trotzdem. Und nicht gerade wenig. Aber ich war vorbereitet. Feste Schuhe, Taschenlampe, Smartphone, Powerbank, Kamera, genügend Wasser. Man weiß ja nie. Abenteuer ja, aber nicht um jeden Preis. Dafür bin ich irgendwie wohl mittlerweile zu alt und zu vernünftig. Vor einigen Jahren hätte das noch anders ausgesehen. Da hätte ich mir um meine Sicherheit in einem maroden Gebäude weniger Gedanken gemacht. Ich wäre einfach reingestürmt.

Mehr möchte ich dazu auch eigentlich gar nicht schreiben, sondern stattdessen lieber mal wieder die Bilder für sich selbst sprechen lassen. Nur eine Bitte noch: Wer den Ort erkennt, behält es bitte für sich. Ich habe mich aus verschiedenen Gründen ebenfalls dafür entschieden, ihn geheim zu halten. Oberste Regel, ihr wisst schon.

 

Und hier sind die Bilder zum Durchklicken:

3 Kommentare

  • Jutta Thies says:

    Das ist ja ein unglaubliches Juwel. So ähnlich sah vor Jahren die heutige Jugendherberge in Kaub aus. Hoffentlich wecken die Bilder das Interesse eines zahlungskräftigen Investors, der es aus dem Dornröschenschlaf erweckt und wieder zu einem Schatz macht. Schon die Bodenfliesen sind ein Traum!